Crowdpleaser gibt es beim Filmfestival in Cannes, zum Beispiel kommt Tom Cruise und präsentiert nicht nur eine Masterclass, sondern auch die Fortsetzung seines Durchbruch-Films "Top Gun" von 1986.
Blockbuster mit Tom Cruise und Tom Hanks
In "Top Gun: Maverick" kehrt Cruise als gealterter und seelisch traumatisierter Kampfpilot an die Militär-Flugschule Top Gun zurück, um ein paar Nachwuchspiloten für ein Himmelfahrtskommando zu trainieren. Krawall im Kinosaal garantiert.
Weltstar Tom Hanks reist ebenfalls nach Cannes, im Gepäck Baz Luhrmanns Musiker-Biografie "Elvis", in der Hanks den berüchtigten, raffgierigen Manager von Elvis Presley, Colonel Tom Parker, spielt. Beide Filme, "Top Gun: Maverick" und "Elvis", laufen außer Konkurrenz.
Cannes-Wettbewerb mit großen, altbekannten Namen
Im Wettbewerb um die Goldene Palme geben sich dieses Jahr einige Cannes-Dauergäste die Klinke in die Hand: David Cronenberg präsentiert seinen Science-Fiction-Horrorfilm "Crimes of the Future" mit Viggo Mortensen und Kristen Stewart in den Hauptrollen. "Oldboy"-Regisseur Park Chan-wook bringt seine Detektiv-Geschichte "Decision To Leave" mit, James Gray, zuletzt mit dem Brad-Pitt-Sci-Fi-Abenteuer „Ad Astra“ erfolgreich, zeigt eine Coming-of-Age-Geschichte, "Armageddon Time", in den Hauptrollen Anne Hathaway und Sir Anthony Hopkins. Außerdem freuen sich Cineasten auf neue Werke der Dardennes-Brüder, von Ruben Östlund (Palmengewinner „The Square“) und Kelly Reichardt. Claire Denis, gerade erst bei der Berlinale mit dem Regie-Bären ausgezeichnet, ist erstmals im Wettbewerb vertreten. Sie ist eine von (nur) drei Regisseurinnen, die in Konkurrenz um die Palme stehen.
Noch mehr große Namen an der Croisette versammelt "Mad Max"-Regisseur George Miller: Seine Science-Fiction-Parabel "Three Thousand Years of Longing" läuft außer Konkurrenz, seine Hauptdarsteller Idris Elba und Tilda Swinton werden für ein weiteres Blitzlichtgewitter sorgen. Genauso wie Oscar-Preisträger Forest Whitaker, der dieses Jahr die Goldene Ehrenpalme erhält.
Ein Festival im Angesicht eines Kriegs in Europa
Eröffnet wird das Festival mit einer Horror-Komödie des Franzosen Michel Hazanavicius ("The Artist"). Auch hier reagierten Festival und Filmemacher prompt auf das Weltgeschehen: Hazanavicius’ Film hieß ursprünglich "Z", wurde aber nun in "Coupez!" umbenannt. Grund: Das "Z" erinnert an das Zeichen auf russischen Panzern und gilt mittlerweile als Symbol für die Unterstützung des russischen Angriffskrieges.
Die aktuelle Weltlage zwang auch dieses Jahr die Festivalleitung zu teilweise harten Entscheidungen: Cannes-Chef Thierry Frémaux hatte im März verkündet, als Konsequenz für den Ukraine-Krieg russische Delegierte nicht zum Festival einzuladen. Dennoch lässt er "Freunde des Festivals" im Programm zu: So den russischen Regisseur Kirill Serebrennikow, der mit "Tschaikowskis Frau" ein Porträt des Komponisten zeigen wird. Serebrennikow lebte jahrelang in Moskau unter Hausarrest, inzwischen wohnt und wirkt er in Deutschland, zuletzt am Hamburger Thalia Theater.
Auch der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa, der 2018 einen Film über den Donbass vorgestellt hatte, ist zum Festival eingeladen. Sein Film "The Natural History of Destruction" geht der Frage nach, ob es moralisch vertretbar ist, die Zivilbevölkerung für den Krieg zu instrumentalisieren. Hier dürften Diskussionen vorprogrammiert sein. Das Cannes Filmfestival - ein spannender Spiegel der Welt.
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