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Weintrauben

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Winzer hoffen auf frühe Lese und tolle Weine

Sonne satt und wenig Regen - die Winzer blicken erwartungsvoll einer frühen Weinlese entgegen. Die ersten Trauben können möglicherweise bereits im August vom Stock genommen werden. Über die Qualität entscheiden die nächsten Wochen.

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In allen deutschen Anbaugebieten sei das Wachstum den Durchschnittsjahren um mehr als zwei Wochen voraus, so das deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz. Über die Qualität lässt sich demnach zwar noch nichts Definitives sagen - die Aussichten für einen guten Tropfen seien aber bestens. Für die nächsten Wochen wünschen sich die Winzer weiterhin warmes Wetter und ein wenig Regen.

Einen Monat voraus

"Dieses Jahr sind wir etwa vier Wochen früher dran als sonst", sagt Moselwein-Geschäftsführer Schmitz mit Blick auf die frühen Rebsorten, bei denen die Lese an der Mosel sonst erst zwischen dem 20. und 25. September beginnt. "Die Vegetation ist sehr weit fortgeschritten, die Weinberge sehen gut aus." Während der Riesling in Steillagen der Mosel sonst erst Ende Oktober oder Anfang November gelesen werde, könne jetzt mit einem Lesebeginn im September gerechnet werden.

Ein Jahrgang für die Annalen?

"Der Jahrgang 2018 könnte in die Annalen eingehen", heißt es an der Mosel. Und in der Pfalz sagt Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt über die zu erwartende Qualität: "Es ist wie beim Fußball, wenn wir in der 70. Minute deutlich führen, aber das Spiel trotzdem noch nicht gewonnen haben." Nach dem warmen Sommer sind hohe Mostgewichte in den Trauben zu erwarten. Viel Zucker ermöglicht Weine mit hohem Alkoholgehalt - allerdings hat in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach leichteren Weinen zugenommen.

Regen für die Finesse gewünscht

Der kritische Faktor für einen wirklich hervorragenden Weinjahrgang sei jetzt die Trockenheit, erklärt Thomas Ibald von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz: Wenn nicht genügend Wasser in die Traube komme, fehlten die Mineralstoffe, die den besonderen Geschmack der hiesigen Weine ausmachten. So sei etwa dem Jahrhundertsommer 2003 kein Jahrhundertwein gefolgt - "da hat die Finesse gefehlt."