40 Tage dauert die Fastenzeit und gilt als Vorbereitung auf das Osterfest. Die Deutschen verzichten am ehesten auf Süßes, gefolgt von Alkohol, Fleisch und Zigaretten. Das ergab eine Forsa-Umfrage aus diesem Jahr. Besonders junge Menschen, zwischen 18 und 29 Jahren begeistern sich für den Verzicht. 62 Prozent von ihnen haben bereits einmal gefastet.
Wie man sich durch die Fastenzeit mogelte
Im Mittelalter stand auf dem Speiseplan in den Fastentagen kaum etwas drauf - weder Eier, Käse noch Milch waren erlaubt. Seit Papst Julius III. besteht das Fasten hauptsächlich aus Fleischverzicht. Um das Fleischverbot zu umgehen, sind Christen seit jeher kreativ gewesen zum Beispiel indem sie Fleisch in Teig einwickelten – der historische Ursprung der Maultaschen - oder es ins Wasser warfen.
"Wenn ein Adliger einen Hirsch erlegt hatte, ließ er dessen Fleisch zum nächsten See oder Bach schleppen, legte ihn ins Wasser und erklärte ihn zum Fisch. Denn er war ja unter der Wasseroberfläche." Manfred Becker-Huberti, Brauchtumsexperte
Die Mönche im Mittelalter brauten unter dem Tenor „Flüssiges bricht das Fasten nicht“ ein besonders starkes Bier, das sehr kalorienreich und nahrhaft war und sie gut durch die Fastenzeit brachte. Bis heute wird Starkbier traditionell in der Fastenzeit getrunken, wie zum Beispiel beim Münchener Nockherberg.
Spenden für Indien und bewusster leben
Zu einem Fasten anderer Art lädt die Evangelische Kirche in Deutschland auch in diesem Jahr wieder ein, mit der Aktion „Sieben Wochen Ohne“, bei der es darum geht, die Routinen des Alltages zu hinterfragen. Das Motto: Nicht kneifen. Sich trauen, sich der Verantwortung stellen, für Andere einstehen. Das katholische Hilfswerk Misereor sammelt in seiner traditionellen Fastenaktion Spenden für das Themenland Indien.