Unmittelbar nach seiner Entlassung kehrte Steve Bannon als Vorstandsvorsitzender zum Nachrichtenprotal Breitbart News zurück. Er kündigte umgehend an, Druck auf alle Gegner der von ihm verfochtenen populistischen und nationalistischen Politik zu machen. Das schließe auch etablierte Republikaner ein.
"Ich werde die Opposition zerschlagen.“ Steve Bannon im konservativen Wochenmagazin "Weekly Standard".
Sein Weggang aus dem Weißen Haus signalisiere eine große Wende im Programm des Präsidenten, so Bannon: "Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft haben und die wir gewonnen haben, ist vorbei."
Kritiker sprechen von antisemitischer Haltung
Für Donald Trump werde es nun viel schwieriger, wichtige Ziele durchzusetzen. Als Beispiel nannte Bannon die Errichtung einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Bannon war Trumps umstrittenster Berater. Der 63-jährige frühere Marineoffizier und Investmentbanker lieferte sich immer wieder Gefechte mit gemäßigten Vertretern im Regierungsapparat. Er befürwortet in der Wirtschaftspolitik einen nationalistischen Kurs und war eine der treibenden Kräfte hinter dem Einreisestopp für Bürger aus muslimischen Staaten. Kritiker warfen ihm auch eine antisemitische Haltung vor.
Lange an Bannon festgehalten
Trump hielt lange an Bannon fest. Dieser hatte im vergangenen Jahr maßgeblichen Anteil am Wahlsieg. Viele von Trumps treuesten Anhängern unterstützen Bannon. Bevor er im August 2016 Chef von Trumps Wahlkampfteam wurde, leitete er Breitbart News. Das Nachrichtenportal, das Bannon selbst einmal als "Tötungsmaschine" ("killing machine") bezeichnete, ist ein Forum für die sogenannte Alternative Rechte - ein loser Zusammenschluss, zu dem auch Neonazis und Rassisten gehören. Es gab sich nach der Rückkehr Bannons demonstrativ kämpferisch. "KRIEG", kündigte einer der Redakteure per Twitter an.