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Muslime beim Nachmittagsgebet

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Unionspolitiker sind gegen muslimischen Feiertag

Der Vorschlag von Bundesinnenminister de Maiziere einen muslimischen Feiertag in Teilen Deutschlands einzuführen, stößt innerhalb der Union auf immer mehr Kritik. Das christliche Erbe Deutschlands sei nicht verhandelbar, so Alexander Dobrindt, CSU.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der neue CSU-Landesgruppenchef Dobrindt lehnt den Vorstoß de Maizieres entschieden ab. In einem Zeitungsinterview sagte er, das christliche Erbe sei nicht verhandelbar. Für ihn komme es nicht in Frage, Islam-Feiertage in Deutschland einzuführen. Auch CDU-Innenexperte Bosbach äußerte sich kritisch. Er sehe keinen überzeugenden Grund dafür, warum es nicht-christliche Feiertage geben sollte. Bosbach sagte wörtlich: "Wir haben eine christlich-jüdische religiöse Prägung, keine islamische."

Weber glaubt nicht an bessere Integration

Für CSU-Vize und Europapolitiker Manfred Weber stehen Feiertage vor allem für die religiöse Prägung eines Landes, nicht für einzelne Bevölkerungsgruppen. Er glaube nicht daran, dass die Integration von Muslimen durch eigene Feiertage besser gelingt. Damit bezog Weber sich darauf, dass de Maiziere vorgeschlagen hatte, den Feiertag nur in den Teilen Deutschlands einzuführen, in denen besonders viele Muslime leben.

Zuspruch vom Zentralrat der Muslime

Ähnlich wie der Feiertag Allerheiligen am ersten November, auch nur in katholisch geprägten Ländern ein gesetzlicher Feiertag ist. Zuspruch bekam der Innenminister allein vom Zentralrat der Muslime in Deutschland. Für ihren Vorsitzenden Mazyek könnte ein solcher Feiertag nicht nur deutlich machen, dass Muslime Teil der Gesellschaft sind, sondern, dass es Verständnis untereinander für ein gutes und friedliches Zusammenleben gibt.