Abschluss des Weltklimagipfels
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Klimakonferenz erzielt Einigung - Kompromiss zum Kohleausstieg

Die UN-Klimakonferenz in Glasgow hat sich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigt. Darin werden die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die Formulierung dazu wurde allerdings abgeschwächt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Weltklimagipfel in Glasgow hat sich auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Das sagte der Leiter der UN-Konferenz, Alok Sharma, am Abend. Eigentlich war dies bereits für Freitag geplant gewesen. Nach weiteren Debatten am Samstag erfolgte nun die Einigung.

In der von rund 200 Staaten gebilligten Erklärung werden die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Zudem wird verlangt, "ineffiziente" Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen.

Die Formulierung wurde allerdings in letzter Minute auf Druck von China und Indien abgeschwächt, um den Kompromiss zu erreichen. Statt von einem stufenweisen Kohleausstieg ("Phase out") ist nun konkret von einer Reduzierung ("Phase Down") die Rede. Die Passage war bereits in den vergangenen Tagen schrittweise verwässert worden. EU-Kommissar Frans Timmermans äußerte seine große Enttäuschung darüber, würdigte die Forderung zum Kohleausstieg aber dennoch als "historisch".

Keine Pflicht bei Klimaplänen

Zudem verpflichteten sich die Länder gemeinsam dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen. Dazu sollen sie bis Ende 2022 ihre bislang unzureichenden Klimaschutzpläne nachschärfen. Dies bleibt aber freiwillig, es gibt keine Pflicht.

Bisher reichen die bei den UN eingereichten Pläne bei weitem nicht aus, das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. In der Erklärung wird festgehalten, dass dafür der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase weltweit noch in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent sinken muss.

Hilfen für ärmere Staaten

Zugesagt werden auch mehr Finanzhilfen für arme Staaten, damit diese sich an die vielerorts fatalen Folgen der Klimakrise anpassen können. Zig Millionen Menschen sind schon jetzt mit häufigeren und längeren Dürren und Hitzewellen konfrontiert oder kämpfen mit heftigeren Stürmen und Überschwemmungen. Konkret sollen diese Finanzhilfen bis 2025 verdoppelt werden, also von aktuell etwa 20 auf rund 40 Milliarden US-Dollar (etwa 35 Milliarden Euro).

Erstmals wird die jahrelange Forderung armer Staaten aufgegriffen, einen Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten einzurichten. Gemeint sind etwa Zerstörungen oder erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen. Die Staaten werden aufgefordert, dafür Geld einzuzahlen. Konkrete Summen dafür werden aber nicht genannt. Es soll nur "technische Unterstützung" nach Schadensereignissen bereitstehen, aber nicht der komplette Schaden beglichen werden.

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