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Tropensturm "Tembin"

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Tropensturm tötet mehr als 200 Menschen auf den Philippinen

Für die Bewohner der Südphilippinen ist es ein tragisches Weihnachten: Der Tropensturm "Tembin" hat auf der Insel Mindanao mindestens 200 Menschen das Leben gekostet. Das berichteten lokale Medien unter Berufung auf die Behörden.

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Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3 am Sonntag am .

Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt, denn mehr als 140 Menschen werden noch vermisst. Viele vom Sturm verwüsteten Orte konnten die Rettungskräfte wegen der massiven Regenfälle und Überschwemmungen noch nicht erreichen. Wie das Philippinische Rote Kreuz mitteilte, wurden mindestens 70.000 Bewohner obdachlos, etwa 40.000 flohen in Notunterkünfte.

Christen wollen helfen

UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich angesichts des Ausmaßes der Katastrophe bestürzt: Die Vereinten Nationen stünden bereit, die Philippinen bei den Hilfseinsätzen zu unterstützen, sagte er in New York. Die rheinische evangelische Kirche, deren philippinische Partnerkirche von den Verwüstungen des Tropensturms ebenfalls betroffen ist, kündigte am Sonntag finanzielle Hilfen an. Auch der Papst betete für die Opfer des Sturms. 80 Prozent der Philippiner sind katholisch.

"In der Not besonders verbunden"

Zugleich rief Präses Manfred Rekowski an Heiligabend zu Gebeten für die Opfer auf den Philippinen auf. In diesen Tagen, an denen Christen die Geburt Jesu in schweren Zeiten feierten, "sind wir unseren Partnern in Not besonders verbunden", sagte Rekowski. "Tembin" war am Freitag auf die Küste von Mindanao getroffen und hatte Fluten und Erdrutsche ausgelöst. Auf der zweitgrößten Insel des Landes leben 20 Millionen Menschen.

Dorf vom Schlamm begraben

Augenzeugen berichteten, wie ein ganzes Bergdorf unter einer Schlammlawine begraben wurde. Strom- und Telefonleitungen waren unterbrochen. Vielerorts ist die Ernte vernichtet.

7.000 Inseln und 20 Taifune pro Jahr

Die Philippinen werden jährlich im Schnitt von etwa 20 Taifunen und anderen Wirbelstürmen heimgesucht. Mit seinen über 7.000 Inseln zählt das Land damit zu den weltweit am meisten von Naturkatastrophen betroffenen Staaten. Als bislang schlimmster Sturm auf den Philippinen gilt der Supertaifun "Haiyan" vom November 2013.

Forscher sehen Erderwärmung als Ursache

Damals waren mindestens 6.300 Menschen gestorben, Millionen weitere wurden obdachlos. Klimaforscher führen die Zunahme der Tropenstürme in der Region auf die Erderwärmung zurück.