Bildrechte: dpa-Bildfunk/BBC Radio 4 Today

HANDOUT - Das von der BBC zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine undatierte Aufnahme von Prinz Harry der für den britischen Radiosender BBC Radio 4 den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama interviewt.

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Prinz Harry interviewt Barack Obama

Prinz Harry durfte als Gast-Redakteur die "Today"-Sendung auf BBC 4 moderieren. Vater Prinz Charles sprach über die Umwelt, während Ex-Präsident Barack Obama verriet, was ihm an seinem neuen Leben am meisten gefällt. Von Thomas Spickhofen

Jetzt habe er endlich das mit dem Kaffee verstanden und warum die Radioleute immer so viel davon trinken, freute sich der Prinz um kurz vor neun, nach drei Stunden Live-Sendung.

Einmal im Jahr lädt BBC 4 einen Gast-Redakteur ein. Dieser darf die Sendung "Today" mitgestalten, die jeden Werktag morgens von 6.00 bis 9.00 Uhr läuft und dabei von mehr als sieben Millionen Menschen gehört wird. Prinz Harry holte die Themen ins Programm, die ihm wichtig sind, und die Menschen, an die wahrscheinlich nur er herankommt.

Mit Prinz Charles ging es um Umwelt

Mit seinem Vater, Prinz Charles, sprach er über eines der Lieblingsthemen, das beide bewegt: den Schutz der Umwelt.

"In all den Jahren habe ich versucht, dir und deinen Kindern, meinen Enkelkindern - und das gilt ja für alle anderen auch - eine Welt zu hinterlassen, in der es sich zu leben lohnt, die allen eine Chance bietet, die für jeden genug zu essen hat und die wir gleichzeitig bewahren können." Prinz Charles

Obama über die Zeit nach der Präsidentschaft

Monatelang hatte Harry das Programm vorbereitet, ein Radio-Tagebuch bei den Invictus Games geführt, dem Sportwettkampf für Kriegsversehrte, den er ins Leben gerufen hat, und Interviews aufgezeichnet, zum Beispiel mit Barack Obama. Der erzählte Harry in seinem ersten Interview seit der Amtsübergabe, dass sich die Tage für ihn angenehm verändert hätten. Er wache zum Beispiel später auf - und es gebe noch andere Vorteile.

"Es ist wundervoll, den Tag so kontrollieren zu können, wie man das als Präsident nicht kann." Barack Obama

Obama dankbar

Er vermisse sein Team, es sei auch vieles liegen geblieben, was er gern noch weiterbearbeitet hätte, gestand Obama. Aber als er im Hubschrauber die Amtseinführung seines Nachfolgers verließ, sei sein erster Gedanke aber ein anderer gewesen.

"Das erste, was ich dachte, als ich da meiner Frau Michelle gegenüber saß, war, wie dankbar ich ihr bin. Sie ist von Natur aus eigentlich nicht in der Politik zu Hause und sie ist diesen ganzen Weg mit mir gegangen. Unsere Beziehung ist intakt, unsere Ehe hat keinen Schaden genommen, unsere Töchter werden wunderbare junge Frauen - das war ein befriedigendes Gefühl." Barack Obama

Nur keine langen Pausen

Vor allem das Interview mit Präsident Obama habe ihm Spaß gemacht, sagte Harry anschließend. Obama hätte es sogar gern umgedreht und wiederum Harry interviewt.

Dessen einzige Ermahnung für den ehemaligen US-Präsidenten sei gewesen: Nur keine langen Pausen, bitte. Obama ist als ein eher bedächtiger Interviewpartner bekannt.

Zahlreiche Patenschaften – und dadurch Aufmerksamkeit

Sonst ging es in der "Today"-Sendung um Themen, die Harry am Herzen liegen: Der Klimawandel in der Welt, die Jugendkriminalität in Großbritannien, Respekt für Soldaten. Harry ist bei vielen Dingen auch durch zahlreiche Patenschaften aktiv. "Wir sind dankbar dafür", sagte beispielsweise Trevor Rose von einem Jugendprojekt in Nottingham. Das Geld von den Royals sei das eine, aber auch das Scheinwerferlicht sei wichtig, das dadurch auf die Arbeit der Wohlfahrtsorganisationen geworfen wird.

Obama als Hochzeitsgast?

Die Einladungsliste zu seiner Hochzeit übrigens, gestand Harry ganz am Ende der Sendung, die sei noch in Arbeit. Ob die Obamas eingeladen werden, wie er es gern möchte, oder die Trumps, wie die britische Regierung es angeblich wünscht, oder womöglich beide - Harry bestätigte nur, dass das nicht allein seine Entscheidung sei.