Die Einrichtung berief sich auf eine Studie von Forschern aus Berlin und London, die kürzlich im Fachblatt "Microbiology Spectrum" erschienen ist. Die Forscher Robert Lücking vom Botanischen Garten Berlin und sein Londoner Kollege David Hawksworth nehmen an, dass zudem noch viele unbeschriebene Arten etwa in den Tropen zu finden sind. Auch Pilze in Insekten seien bislang wenig untersucht.
Viele Pilze sterben wohl vor ihrer Entdeckung aus
Das Erkunden der unbekannten Pilze kommt aus Sicht der Forscher einer Mammutaufgabe gleich: Behalten Wissenschaftler die gegenwärtige Geschwindigkeit bei der Beschreibung bei, bräuchten sie dafür noch 1.500 bis 2.500 Jahre, hieß es. Weil aber viele Lebensräume zerstört werden, gehen die Experten von schwindender Vielfalt aus. Das lässt das Aussterben vieler Arten noch vor ihrer Entdeckung erwarten.
Ihre Schätzwerte errechneten die Forscher mittels mehrerer Methoden. Sie analysierten unter anderem Genmaterial von Organismen aus Boden- und Wasserproben. Zudem nutzten sie Daten zum bekannten Vorkommen von Pilzen pro Pflanzenart. Pilze vereinen nach Angaben des Botanischen Gartens Eigenschaften von Tieren und Pflanzen, sie gälten inzwischen aber als näher mit Tieren verwandt.