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Der ehemalige Topmanager Thomas Middelhoff im April in Hamburg.

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Staatsanwälte ermitteln erneut gegen Ex-Manager Middelhoff

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nach Recherchen von WDR und "Süddeutscher Zeitung" ein neues Verfahren gegen den früheren Top-Manager Middelhoff und seinen Rechtsanwalt eingeleitet. Sie sollen Gläubigern Millionensummen vorenthalten haben.

Den Recherchen zufolge versucht die Staatsanwaltschaft zu klären, ob der Rechtsanwalt von Middelhoff, Fromm, dem früheren Manager geholfen hat, Geld zur Seite zur schaffen. Allerdings bestreitet Middelhoff die Vorwürfe. Er argumentiert, der Vorwurf des Bankrotts sei bereits abschließend durch die Staatsanwaltschaft Bochum geprüft und eingestellt worden. Ein neues Verfahren würde seiner Einschätzung nach zum gleichen Ergebnis führen.

2015 Privatinsolvenz beantragt

Der frühere Arcandor-Chef Middelhoff war im November 2014 vom Landgericht Essen unter anderem wegen Veruntreuung von Konzernvermögen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er kam im November 2017 auf freien Fuß. Am 31. März 2015 stellte er einen Antrag auf ein Privatinsolvenzverfahren.

Vermögen systematisch auf Dritte übertragen

Die Klage basiere auf einem Gutachten der Wirtschaftskanzlei Taylor-Wessing, berichtet die "Süddeutsche". Die Kanzlei habe im Auftrag des Insolvenzverwalters Middelhoffs Vermögenstransfers in den Jahren 2011 bis 2015 durchleuchtet. Die Gutachter seien zu dem Ergebnis gekommen, der Ex-Manager habe sein Privatvermögen systematisch auf Dritte übertragen, und das unter tatkräftiger Mithilfe von Fromm.