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Svenja Schulze

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Schulze: Firmen sollen Diesel in belasteten Orten nachrüsten

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht im Diesel-Abgasskandal einen Schritt auf die Autohersteller zu. Zunächst sollten gezielt Fahrzeuge dort nachgerüstet werden, "wo die Luft besonders schlecht ist".

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"Mir geht es nicht darum, sofort flächendeckend in Deutschland alle Diesel nachzurüsten", sagte Schulze der "Welt". Sie plädiere vielmehr für einen Stufenplan für die technischen Umbauten an Motoren. Zunächst sollten gezielt Fahrzeuge dort nachgerüstet werden, wo es besonders schlechte Stickoxid-Werte gibt. Auf diese Weise könnten Fahrverbote verhindert und der finanzielle Aufwand begrenzt werden. "Die Gesamtkosten lägen dann eher im niedrigen einstelligen Milliardenbereich", sagte Schulze.

Keine rechtliche Handhabe gegen die Industrie

Schulze sieht die Automobilindustrie in der Pflicht, verfügt allerdings über keine rechtliche Handhabe. "Es gibt keine Möglichkeit, sie zu zwingen", sagte Schulze. Die Hersteller wollen nur mit Software-Updates die Schadstoffe senken. Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten direkt am Motor, lehnen sie als zu aufwendig und teuer ab. 

Wegen hoher Stickoxid-Werte drohen an einigen Straßen besonders belasteter Großstädte Fahrverbote. Für die Luftverschmutzung macht die Politik den Verkehr und dabei besonders ältere Dieselautos verantwortlich. Nach neuen Vorwürfen der Abgasmanipulation gegen Daimler will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) heute bei einem Gespräch mit Unternehmensschef Dieter Zetsche Aufklärung verlangen.