"Wenn in dieser Frage ein Minister anders als die Kanzlerin entscheiden würde, hätte sie aus der Würde ihres Amtes heraus keine Wahl", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag" in Bezug auf eine mögliche Entlassung Seehofers.
Streit um Kompetenzen
Merkel hatte Seehofers Plan, bestimmte Flüchtlinge an der Grenze zurückzuweisen, zur Frage ihrer Richtlinienkompetenz erklärt. Seehofer wiederum hat sich empört darüber gezeigt, dass Merkel hier die Richtlinienkompetenz des Kanzleramts ins Spiel bringe und es als ungewöhnliche Drohung kritisiert. Sollte es bis Juli zu keiner europäischen Einigung gekommen sein, wie Merkel sie anstrebt, will Seehofer seinen Plan auch dennoch umsetzen.
Schäuble glaubt an Einigung
Schäuble zeigte sich aber zuversichtlich, dass der Streit in der Union gelöst werden könne. "Ich kann nur hoffen und bin auch sicher, dass beide nach einer Lösung suchen, die nicht nur ihr eigenes Gesicht, sondern auch das Gesicht des anderen wahrt", sagte er. "Alles andere wäre unverantwortlich."