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Mihai Tudose

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Rumänischer Ministerpräsident Tudose tritt zurück

Der rumänische Ministerpräsident Mihai Tudose ist zurückgetreten. Zuvor gab es Streit um die Parteiführung. Außerdem hatte Tudose letzte Woche die ungarische Minderheit im Land beleidigt und sich den Zorn der Regierung in Budapest zugezogen.

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Der Rücktritt kam nur sieben Monate nach seiner Amtsübernahme. Er trete wegen fehlenden Rückhalts in seiner Partei zurück, erklärte Tudose nach einer Vorstandssitzung der Rumänischen Sozialdemokraten, in der ihm die Mitglieder ihr Vertrauen entzogen. Hintergrund ist ein Streit mit dem starken Mann der Partei, Liviu Dragnea.

Szekler verunglimpft

Tudose hatte letzte Woche mit einem drastischen Kommentar für Negativschlagzeilen gesorgt. Zu den Autonomieforderungen der ungarischstämmigen Szekler in Rumänien sagte er: "Wenn die Szekler-Fahne dort vor Einrichtungen hängt, werden sie alle gleich neben der Flagge hängen."

In Ungarn wurde dies als Forderung nach der Todesstrafe am Galgen verstanden und aufs Schärfste verurteilt. Die Aussage sei "eine Schande für das 21. Jahrhundert", sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto. In Rumänien leben etwa 1,2 Millionen ethnische Ungarn, darunter zirka 700 000 Szekler in Siebenbürgen. Ihre Rechte sind seit Jahrzehnten Anlass für Streit zwischen beiden Ländern.