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Der Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch.

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Prozess gegen Lifeline-Kapitän Reisch geht weiter

Er rettete Leben und steht jetzt vor Gericht: Heute wird der Prozess gegen den Kapitän des Rettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch, in der maltesischen Hauptstadt Valletta fortgesetzt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Reisch muss sich seit dem 2. Juli vor Gericht verantworten. Nur vorübergehend durfte er gegen Kaution in seine bayerische Heimat ausreisen. Dem 57-Jährigen wird vorgeworfen, die „Lifeline“ fehlerhaft registriert zu haben.

Laut einem Sprecher der Dresdner „Mission Lifeline“ sind das die einzigen Vorwürfe in der Anklageschrift. Der Sprecher hält sie für nicht belastbar. Schlimmstenfalls droht Reisch aber bis zu einem Jahr Haft.

Langer Streit um private Rettungsschiffe

Die „Lifeline“ hatte Ende Juni erst nach mehreren Tagen die Erlaubnis erhalten, mit 234 geretteten Migranten an Bord einen Hafen auf Malta anzulaufen. Vorausgegangen war ein tagelanger Streit in der EU, weil Malta und Italien ihre Häfen für private Rettungsschiffe geschlossen haben. Erst nachdem sich acht EU-Staaten bereit erklärten, Flüchtlinge aufzunehmen, durfte die „Lifeline“ anlegen.

Mit einem schnellen Prozessende rechnen Beobachter nicht. Denn im Anschluss an die heutige Verhandlung gehen die maltesischen Behörden in die Sommerpause. Bis ein Urteil gefallen ist, bleibt die „Lifeline“ beschlagnahmt und darf den Hafen nicht verlassen.