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Portugiesischer Finanzminister Mário Centeno (li.) spricht mit dem italienischen Finanzminister Pier Carlo Padoan

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Portugiese Centeno zum neuen Eurogruppen-Chef gewählt

Der portugiesische Finanzminister Mário Centeno wird neuer Vorsitzender der Eurogruppe. Die Finanzminister der Währungsunion wählten den 50-Jährigen zum Nachfolger von Amtsinhaber Jeroen Dijsselbloem aus den Niederlanden, wie der Rat mitteilte.

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Centeno leitet damit ab dem 13. Januar die monatlichen Sitzungen der Eurogruppe.

Buchautor und Gastprofessor

Centeno studierte Wirtschaftswissenschaften in Lissabon, bevor er 1995 in die USA zog, wo er an der renommierten Harvard-Universität promovierte und dort auch seinen Master in Wirtschaft machte. Im Jahr 2000 kehrte er mit seiner Frau und den drei Kindern in die Heimat zurück, wo er in den Folgejahren verschiedene Posten bei der Bank von Portugal besetzte. Seit knapp vier Jahren ist er Sonderberater des Geldinstituts. Zudem ist er Buchautor und Gastprofessor an der Lissaboner "Universidade Nova". 

Schäuble: "Ronaldo der Eurogruppe"

Centeno ist seit zwei Jahren Finanzminister Portugals. Für sein Wirken in den Nachwehen der Finanzkrise erhielt er dabei von etlichen Seiten Lob. Nach jahrelangen Spar- und Reformmaßnahmen und gut drei Jahren unter dem EU-Rettungsschirm steht Portugal seit Mai 2014 finanziell wieder auf eigenen Beinen. 2016 wurde mit 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gar das niedrigste Haushaltsdefizit seit 1974 registriert. Der frühere Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verlieh dem 50-Jährigen den mittlerweile viel zitierten Spitznamen "Ronaldo der Eurogruppe" - in Anspielung auf den ebenfalls aus Portugal stammenden Weltfußballer.