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Patientenmonitor: Viele Deutsche sind unsicher beim Krankengeld

Deutsche Patienten haben großen Beratungsbedarf beim Krankengeld. Laut "Monitor Patientenberatung 2017", der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), fürchten viele Betroffene, ihre Ansprüche nicht durchsetzen zu können.

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Im vergangenen Jahr kletterte die Zahl der Beratungen durch die UPD in Sachen Krankengeld auf rund 14.300. Die Patienten sorgen sich dabei vor allem, wegen formaler Lücken in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einen Anspruch auf Krankengeld zu verlieren. Wie im Vorjahr beklagen viele Ratsuchende auch, dass der Medizinische Dienst der Krankenversicherung ihren Gesundheitszustand ausschließlich auf Basis der Aktenlage beurteile. Patienten empfinden es zudem laut Monitor als belastend und oft wenig einfühlsam, wie die Leistungsträger entscheiden, ob sie erwerbsfähig sind.

Allein gelassen bei Behandlungsfehlern

Auch wegen eines Verdachts auf Behandlungsfehler wenden sich jährlich tausende Patienten an die Beratungsstelle - im vergangenen Jahr in rund 5.850 Fällen. Betroffene, die bei sich einen Behandlungsfehler befürchten, berichten demnach von mangelhafter Kommunikation und Information. Viele fühlten sich allein gelassen. Auch die Akteneinsicht wird laut Monitor nicht immer gewährt.

Es fehlt an Orientierung

Ganz grundsätzliche Probleme gibt es laut Patientenberatung beim Zugang zum Gesundheitswesen. Es mangele vielen Menschen an Orientierungswissen sowie an guten und verständlichen Informationen zu Behandlungsoptionen, etwa in der Zahnmedizin. Auch berichten Ratsuchende von Problemen, überhaupt einen Arzttermin zu erhalten.

Patientenbeauftragter sieht Verbesserungsbedarf

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Ralf Brauksiepe (CDU), bezeichnete die geschilderten Problemlagen als Anstoß für Verbesserungen.

"Nach einer Bestandsaufnahme der ableitbaren Verbesserungen werde ich im Herbst den Monitor der Unabhängigen Patientenberatung wieder auf die Agenda setzen. Dann werden hoffentlich alle, die im Monitor angesprochen werden, konkrete Lösungsvorschläge präsentieren können." Ralf Brauksiepe (CDU), Patientenbeauftragter der Bundesregierung

Der Monitor beruht auf der Auswertung von rund 155.000 Beratungen der UPD. Er soll einerseits die Probleme und Herausforderungen der Patienten aufzeigen und zugleich Akteuren des Gesundheitswesens Hinweise auf Verbesserungen geben.