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Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW)

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OPCW: Ermittler-Team kommt nicht nach Duma

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien und den westlichen Vergeltungsschlägen wird das Klima zwischen dem Westen und Russland rauer. Ermittler der OPCW sollen Spuren sichern. Doch sie kommen nicht weiter.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Nach dem mutmaßlichen Giftgasanschlag in Syrien hat das Ermittlerteam der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) noch immer keinen Zugang zu dem betroffen Ort Duma. Das bestätigte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü in Den Haag. Syrische und russische Vertreter hätten das Team informiert, dass noch "Sicherheitsfragen" geklärt werden müssten. Die neun Experten der OPCW sind seit Samstag in Damaskus und warten auf ihre Weiterreise. 

Vorwürfe gegen Russland und Syrien bei Sondersitzung

Bei der Sondersitzung des Exekutivrates der OPCW hatte zuvor bereits der britische Botschafter Peter Wilson mitgeteilt, dass dem Team der Zutritt nach Duma verweigert werde. Er beschuldigte Russland und Syrien, die Ermittlungen zu blockieren. Die Experten sollen Spuren des Angriffs vom 7. April sichern und Zeugen befragen. Bei dem Luftangriff, bei dem möglicherweise Chlorgas eingesetzt wurde, sollen Dutzende Menschen getötet worden sein. Westliche Staaten machen Syrien dafür verantwortlich.

Der OPCW-Chef hatte die Diplomaten der 41 Staaten im Exekutivrat über den Fortgang des Einsatzes informiert. Syrische Behörden hätte den Experten angeboten, in der Zwischenzeit 22 Zeugen zu befragen, die nach Damaskus gebracht werden könnten, erklärte Üzümcü. Er hoffe, dass das Team "so schnell wie möglich" nach Duma reisen könnte.

Russland weist Vorwürfe zurück

Russland wies die Vorwürfe Großbritanniens scharf zurück. Sein Land werde alles tun, um die Untersuchung der OPCW zu unterstützen, sagte der russische Botschafter bei der OPCW, Alexander Schulgin, vor dem Exekutivrat der Organisation. Der Einsatz von Chemiewaffen sei aber eine Inszenierung des Westens, um den Militärschlag gegen Syrien vom vergangenen Wochenende zu rechtfertigen, sagte der Diplomat.