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Parkplatz vor Notfallklinik

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Notfallversorgung durch Kliniken wird neu geregelt

Die Notfallversorgung in den Krankenhäusern wird nach neuen Regeln vergütet. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kassen und Kliniken beschlossen.

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Deutlich weniger Notfallkliniken, dafür mit garantierter Qualität – das sieht ein Beschluss des gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Kassen und Kliniken vor.

Notfall-Krankenhäuser haben demnach die Pflicht, Patienten angemessen zu betreuen: In Zukunft müssen die Notfallkliniken über eine chirurgische oder unfallchirurgische und eine innere Abteilung verfügen. Außerdem muss gesichert sein, dass spätestens eine halbe Stunde nach Einlieferung des Patienten ein Facharzt am Bett steht.

Versorgung in ländlichen Gebieten soll sich nicht verschlechtern

Das Gremium versicherte, dass sich durch die Reform die Versorgung in ländlichen Gebieten nicht verschlechtern wird. Rund ein Drittel der Kliniken gelten künftig nicht als Notfallkrankenhäuser. Sie versorgten im vergangenen Jahr allerdings auch nur fünf Prozent der Notfälle.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) stimmte auch nach monatelangen Verhandlungen im Bundesausschuss gegen die Neuregelung. Vor dem Hintergrund der ständig steigenden Milliardenkosten für die Krankenhäuser hatte der Gesetzgeber den Bundesausschuss beauftragt, zu klären, wie viele Kliniken für die Notfallversorgung nötig sind, und ein Stufenkonzept zu erarbeiten.

DKG warnt vor Lücken in der Versorgung

DKG-Präsident Gerald Gaß warnte davor, dass noch mehr Kliniken nach den strengen Vorgaben den Notfallstatus verlieren könnten als vom Ausschuss errechnet und dass Rettungswagen künftig längere Wege hätten. Die DKG rief die Bundesländer auf, "die teilweise überzogenen Kriterien nicht anzuerkennen". Gaß warnte, die Not vieler Notfallpatienten könnte größer werden.

Der Ausschussvorsitzende Josef Hecken, der unparteiisch ist, nannte es hingegen absolut sachgerecht, dass Kranke nach einem Unfall oder Herzinfarkt in einem Notfallkrankenhaus auch die entsprechenden Fachärzte und eine Intensivstation vorfinden. Andere Kliniken könnten die nötige Versorgung eben nicht bringen. Zugleich versicherte Hecken: "Die stationäre Notfallversorgung bleibt bundesweit künftig auch in strukturschwachen Gebieten gesichert."