Ein Riesenrad spiegelt sich in einer Pfütze auf dem Festgelände des Stuttgarter Frühlingsfestes.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Marijan Murat

Ein Riesenrad spiegelt sich in einer Pfütze auf dem Festgelände des Stuttgarter Frühlingsfestes.

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Norovirus auf Frühlingsfest: Hunderte Menschen erkrankt

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Nach einem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests leiden viele Gäste an Magen-Darm-Erkrankungen. Inzwischen wurde das Norovirus bei Betroffenen nachgewiesen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In Stuttgart sorgen massenhafte Magen-Darm-Erkrankungen für Aufsehen. Mehr als 300 Menschen sind betroffen, nachdem sie beim Frühlingsfest waren. Alle hätten am Wochenende dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Die Stadt sprach von einem größeren Ausbruchsgeschehen. 

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Magen-Darm-Erkrankungen: Norovirus nachgewiesen

Nach Angaben des Sozialministeriums wurden bei zwei Erkrankten inzwischen Noroviren in Stuhlproben festgestellt. Das Landesgesundheitsamt sei bereits im engen fachlichen Austausch mit dem Gesundheitsamt Stuttgart. Weitere Stuhlproben von Erkrankten werden im Labor des Landesgesundheitsamtes auf Darm-Erreger untersucht. Alle Gesundheitsämter im Südwesten und das Robert Koch-Institut würden über das Ausbruchsgeschehen informiert, teilte das Ministerium weiter mit.

Festzelt auf Frühlingsfest in Stuttgart weiter geöffnet

Die Symptome sprächen für eine virale Erkrankung, hatte die Stadt zuvor erklärt. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes. Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden.

Der Betreiber des betroffenen Zeltes "Göckelesmaier", Karl Maier, vermutete der "Heilbronner Stimme" zufolge, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgeht. "Offensichtlich hat uns da jemand das Norovirus mitgebracht", sagte Maier der Zeitung. Sein Festzelt bleibt weiter geöffnet. Für eine Schließung gebe es keinen Grund, wie ein Stadtsprecher sagte. Der Betreiber sei sehr kooperativ. Und es sei auch in seinem Sinne, dem Ausbruch ein Ende zu bereiten.

Große Ansteckungsgefahr bei Noroviren

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Die Kommune riet Betroffenen, sich an das Gesundheitsamt und ihren Hausarzt zu wenden. Erkrankte sollten die empfohlenen Hygienemaßnahmen beachten, um die weitere Ausbreitung zu unterbinden.

Leicht erhöhtes Aufkommen im Klinikum

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hatte am Samstag mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter erwarten heuer mehr als eine Million Besucher, im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden.

Mit Informationen von dpa

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