Bildrechte: BR/Philipp Kimmelzwinger

EZB - europäische Zentralbank in Frankfurt

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Negativzinsen bescheren Rentenversicherung Verluste

Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet nach einem Bericht des Handelsblatts zunehmend Sozialversicherungen und staatliche Fonds. Sie müssen heute für angelegte Gelder Zinsen zahlen statt wie früher Zinsen zu bekommen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

So habe die Gesetzliche Rentenversicherung für 2017 erstmals sogenannte negative Vermögenserträge von 49 Millionen Euro ausweisen müssen. Für das laufende Jahr rechne man mit einem negativen Wert in ähnlicher Höhe, zitiert das Handelsblatt aus einem Papier des Leiters des Geschäftsbereichs Finanzen, Wilfried Husmann.

Konservative Anlagestrategie

Die Rentenversicherung leidet dem Bericht zufolge besonders unter der EZB-Geldpolitik, da sie ihr Geld größtenteils für maximal zwölf Monate und sehr konservativ anlegen müsse.

Andere Sozialkassen hätten ebenfalls Probleme. So seien beim Gesundheitsfonds Negativzinsen in Höhe von 4,5 Millionen Euro angefallen. Betroffen seien auch die gesetzlichen Krankenkassen. "Allein im ersten Halbjahr sind in der AOK-Gemeinschaft sechs Millionen Euro an Negativzinsen angefallen. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Zunahme um rund 25 Prozent", sagte der Chef des Finanzmanagements beim Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Andreas Grein, der Zeitung. Die Lage habe sich für alle Kassen in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt, bestätigte Thomas Thierhoff, der Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Controlling bei der Techniker Krankenkasse.