Bildrechte: pa/dpa/Hasan Bratic

Ali B. wird zu einem Polizeihubschrauber gebracht

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Mordfall Susanna: Irak kritisiert Übergabe von Ali B.

Die irakische Regierung hat die Übergabe des Tatverdächtigen im Fall Susanna an Deutschland als Rechtsverstoß kritisiert. Es gebe zwischen beiden Ländern kein Abkommen über eine Auslieferung von gesuchten Personen, so das Außenministerium in Bagdad.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Den Rechtsverstoß hätten sowohl die kurdische Regionalregierung als auch Deutschland begangen. Nur das Justizministerium der irakischen Zentralregierung in Bagdad habe die Befugnis für einen Austausch von Gesuchten.

Der Verdächtige Ali B. war nach der Tat in die kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak geflohen und dort festgenommen worden. Kurdische Sicherheitskräfte übergaben ihn am Samstag in der Regionalhauptstadt Erbil deutschen Polizeibeamten, die ihn zurück nach Deutschland geleiteten. Der Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, war persönlich in den Nordirak geflogen, um den Verdächtigen abzuholen.

Tatverdächtiger wohl älter

Nach Informationen des irakischen Generalkonsulats in Frankfurt am Main war der Tatverdächtige Ali B. war im Gegensatz zu ersten Angaben zum Tatzeitpunkt vermutlich bereits 21 Jahre alt. Damit gälte er vor Gericht nicht mehr als Heranwachsender - und müsste im Falle einer Verurteilung mit einer deutlich härteren Strafe rechnen, wie die Staatsanwaltschaft Wiesbaden mitteilte. Die Ermittler gehen aber nicht davon aus, dass Ali B. bewusst seine Identität verschleiert hat - aufgrund eines Zahlendrehers vermuten sie ein Missverständnis.