Alle Alternativen seien noch unsicherer als die Rettung des bestimmt nicht idealen Abkommens mit dem Iran, sagte Merkel nach einem Treffen mit Li Keqiang. Zugleich deutete die Kanzlerin Einverständnis an, dass chinesische Firmen trotz der US-Sanktionsdrohungen weiter im Iran tätig sein sollen.
"Auf jeden Fall eint uns die Haltung, dass wir dieses Abkommen nicht zur Disposition stellen wollen." Angela Merkel (CDU), Bundeskanzlerin
Auch Li betonte, dass sein Land sich hinter die Bemühungen stelle, den Vertrag zu retten. Eine Aufkündigung hätte "sehr, sehr negative Auswirkungen für die ganze Welt" und würde auch Konfliktlösungen in anderen Regionen gefährden, warnte er: "Insofern können wir uns nicht leisten, dass die Aufkündigung Frieden und Stabilität in der Region gefährdet."
"Unbefristete Ausnahme" von Strafzöllen als Ziel
Merkel demonstrierte auch im Streit über die angedrohten US-Schutzzölle gegen Stahl- und Aluminium-Einführen aus Europa Entschlossenheit. "Wir sind der Ansicht, dass wir eine unbefristete Ausnahme von diesen Zöllen bekommen sollten", sagte sie mit Blick auf das von den USA bis Ende Mai gesetzte Ultimatum. Deutschland und China setzten beide auf Multilateralismus, sagte Merkel laut Regierungssprecher Steffen Seibert: "Wir wollen einen regelbasierten, fairen und freien Handel."