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Hände einer älteren Frau mit Kleingeld

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Menschen über 75 immer stärker von Armut bedroht

Immer mehr langjährige Ruheständler kommen mit ihren Einkommen offenbar kaum noch über die Runden. Seit 2010 habe sich die Zahl der armutsgefährdeten Rentner im Alter von 75 Jahren und älter mehr als verdoppelt, berichtete die "Saarbrücker Zeitung".

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Das Blatt beruft sich dabei auf Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat, die die Sozialpolitikerin der Linken, Sabine Zimmermann, angefordert hatte. 2016 waren demnach 16,2 Prozent der Generation 75plus in Deutschland von Armut bedroht (2010: 12,3 Prozent). Als arm gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. Laut Eurostat lag diese Schwelle in Deutschland im vergangenen Jahr bei einem Monatseinkommen von 1.064 Euro. Im europäischen Vergleich, so die Zeitung weiter, liege Deutschland bei der Armutsgefährdung der Generation 75plus exakt im Durchschnitt. Unter den 28 EU-Staaten betrug die Quote 2016 laut Eurostat ebenfalls 16,2 Prozent. Den höchsten Anteil verzeichnete dabei Estland mit 48,2 Prozent, den niedrigsten Anteil Ungarn mit 5,1 Prozent.

Zimmermann fordert 12 Euro Mindestlohn

Nach Einschätzung Zimmermanns wird die Altersarmut zu einem immer drängenderen Problem. Ihre Bekämpfung müsse daher zur zentralen Aufgabe einer künftigen Regierung werden. "Aber auch die Bedingungen am Arbeitsmarkt müssen dringend verbessert werden, um künftige Altersarmut zu verhindern", forderte Zimmermann. Notwendig seien die Abschaffung von prekärer Beschäftigung sowie eine Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde.