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Glasfaserkabel zur Übertragung von Hochgeschwindigkeitsinternet

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Mehrheit wünscht sich Sicherheitssiegel im Internet

80 Prozent der deutschen Internetnutzer wünschen sich ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem man vertrauenswürdige Angebote im Internet erkennen kann. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die auch eine gewisse Ratlosigkeit der User erkennen lässt.

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Konkret fragte die dimap-Umfrage nach dem Sicherheitsempfinden beim Austausch von wichtigen Informationen und Dokumenten über Kundenportale. "Insgesamt sind die Menschen da sehr skeptisch", sagte Reinhard Schlinkert, Geschäftsführer von dimap. Denn 72 Prozent der Befragten haben die Sorge, dass auch jemand anderes auf ihre Accounts etwa bei Banken, Versicherungen oder Versandhändlern zugreifen kann. Nur rund ein Drittel der Befragten halten den Versand von wichtigen Dokumenten über solche Portale für sicher.

Wenig Vertrauen in den Staat

Die Umfrage zeigt zudem, dass die Nutzer in Deutschland die Verantwortung für die Sicherheit im Netz vor allem beim Staat (85 Prozent) und der Wirtschaft (84 Prozent) sehen. Dass der Staat die Bürger vor allen Gefahren im Internet schützen kann, glauben zugleich aber nur 16 Prozent. 83 Prozent meinen zwar auch, dass sie sich selbst um dieses Thema kümmern müssen. 57 Prozent sind aber auch der Ansicht, dass der einzelne dieser Verantwortung nicht gerecht werden kann.

Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), machte deutlich, dass die Informationssicherheit im Internet eine gemeinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sei. Um die Gesellschaft mitzunehmen, baue das BSI seine Präventionsprogramme aus. So werde ein Bürgerangebot des BSI erweitert und auch mehr Prävention an Schulen betrieben.

Router-Siegel kommt

Außerdem erklärte Schönbohm, dass das BSI derzeit ein Siegel für Router erarbeite. "Wir erfahren im Elektronikmarkt viel über den Stromverbrauch, aber nichts über die Informationssicherheit eines Geräts", sagte Schönbohm. Das Siegel soll als Selbstverpflichtung der Unternehmen dienen, die Einführung ist für Mai 2018 geplant.