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Krankenkassenkarten

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Mehr als eine halbe Million "Karteileichen" bei Krankenkassen

Bei den gesetzlichen Krankenkassen soll es mehr als eine halbe Million sogenannte Karteileichen geben. Unter den 56,5 Millionen Mitgliedern der gesetzlichen Kassen seien mindestens 510.000 mutmaßlich "virtuelle" Mitglieder, so das "Handelsblatt".

Das Blatt beruft sich auf Daten des Bundesgesundheitsministeriums. Anfang März waren demnach 510.240 Männer und Frauen sogenannte obligatorische Anschlussversicherte. Dabei handelt es sich vor allem um Saisonarbeiter, die nach dem Ende ihres Arbeitseinsatzes ohne ihre Einwilligung zwangsweise weiter versichert wurden. Krankenkassen erhalten für sie aus dem Gesundheitsfonds auch dann Geld, wenn diese ihren Beitrag nicht bezahlen und keine Leistungen in Anspruch nehmen. Am höchsten ist die Zahl solcher möglicherweise virtueller Versicherungsverhältnisse mit 305.000 demnach bei der AOK. Überproportional häufig finden sich obligatorisch weiter Versicherte auch bei den Innungskrankenkassen. 

Krankenkassen sollen Geld zurückzahlen

Gesundheitsminister Jens Spahn hat bereits vor knapp drei Wochen angekündigt, das nicht mehr zu dulden. Er will die Kassen dazu verpflichten, zu Unrecht erhaltenes Geld rückwirkend bis 2013 zurückzuüberweisen. Die meisten Krankenkassenverbände unterstützen die Pläne. Allein der AOK-Bundesverband fordert in einer dem Handelsblatt vorliegenden Stellungnahme den Gesundheitsminister auf, auf die Rückzahlung weitgehend zu verzichten. Die AOK ist allenfalls bereit, zu Unrecht erhaltende Zuweisungen rückwirkend bis 2017 zurückzugeben.