Mord an Journalistin auf Malta: Beweisaufnahme beginnt

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Malta: Mutmaßliche Mörder von Journalistin müssen vor Gericht

Im Fall der ermordeten, regierungskritischen maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia müssen sich drei Männer vor Gericht verantworten. Eine Richterin entschied, dass es genügend Beweise für einen Prozess gebe. Von Claudia Steiner

Gut zwei Monate nach der Ermordung der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat die Justiz entschieden, dass es ein Verfahren gegen die Verdächtigen geben wird. Ein Magistratsgericht entschied nach einer Anhörung, dass genügend Beweise vorliegen, um ein Verfahren rechtfertigen zu können. Mehrere Polizeibeamte sagten bei der Anhörung aus, um die Stichhaltigkeit der von den Ermittlern vorgelegten Beweise zu untermauern. Sie präsentierten dem Gericht Filmmaterial von einem Boot, das bei dem Mord verwendet worden sein soll. 

Verdächtige bestreiten Tat

Die drei Männer waren Anfang Dezember festgenommen worden. Sie werden beschuldigt, die Journalistin am 16. Oktober durch eine Autobombe ermordet zu haben. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Die Polizei geht davon aus, dass zwei der Beschuldigten die Journalistin beobachtet haben und dem dritten telefonisch die Anweisung zur Detonation der Bombegegeben haben.

Journalistin beschäftigte sich mit Panama Papers

Die 53-Jährige war die bekannteste Investigativ-Journalistin Maltas und prangerte in ihrem Blog wiederholt Korruption auf der Mittelmeerinsel an. Zuletzt beschäftigte sich Caruana Galizia mit den Panama Papers. Dabei war sie möglichen Verbindungen zwischen Mitarbeitern der maltesischen Regierung, ausländischen Banken und Firmen in Steuerparadiesen nachgegangen.

Der Generalstaatsanwalt Maltas muss nun die Anklageschrift gegen die drei Verdächtigen ausarbeiten. Einen Termin für das Verfahren gibt es noch nicht.