"Mit Nahles' Ursprung aus der sozialdemokratischen Parteilinken und ihrem Bekenntnis zu Mitte-Links verbinden nicht wenige innerhalb und außerhalb der SPD ein kleines Fünkchen Hoffnung auf die Re-Sozialdemokratisierung der SPD", sagte Bartsch. Die neue Parteichefin werde das Steuer bei den Sozialdemokraten allerdings nicht herumreißen können, "solange sich die SPD an Merkel und Seehofer kettet."
"Mitte-Links-Lager" als Option
Bartsch sagte voraus, CDU und CSU würden nicht nur verbal, sondern sehr konkret politisch aus der Mitte nach rechts ausbrechen.
"Um so mehr ist es unabdingbar, dass wir das bundespolitische Mitte-Links-Lager als Option für den Tag X nicht aufgeben. Darin besteht die Verantwortung der neuen SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles." Dietmar Bartsch
Ein Sonderparteitag in Wiesbaden hatte Nahles am Sonntag zur SPD-Chefin gewählt - als erste Frau in der Geschichte der Partei. Die Delegierten verpassten Nahles aber einen klaren Dämpfer: Sie erhielt nur eine Zustimmung von 66,3 Prozent. Nahles' Gegenkandidatin, Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange, schnitt stärker ab als erwartet.