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KEF rechnet mit Millionen-Überschuss bei ARD und ZDF

Bis 2020 erwartet die KEF einen Überschuss von 544,5 Millionen Euro für ARD, ZDF und Deutschlandradio. Der Vorsitzende der ARD und Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, hält die Berechnungen für nicht nachvollziehbar.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (KEF) übergab am Montag den Bundesländern ihren 21. Bericht für die Beitragsperiode 2017 bis 2020. Darin kommt sie zu dem Schluss, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten 544,5 Millionen Euro mehr erwirtschaften werden, als sie selbst errechnet haben. Die KEF ist die Kommission, die empfiehlt, wie viel Gelder öffentlich-rechtliche Anstalten wie ARD, ZDF, Deutschlandradio oder ARTE benötigen. Im Wesentlichen dürfen die Landesparlamente, die die endgültige Entscheidung treffen, nicht von der Empfehlung abweichen.

Vorsitzender der ARD Wilhelm: "Schätzungen unrealistisch"

Für Ulrich Wilhelm, den Vorsitzenden der ARD und Intendanten des Bayerischen Rundfunks, geht die Rechnung der KEF nicht auf. Denn die Berechnungen würden auf Schätzungen basieren, wie sich die Einnahmen in den nächsten Jahren entwickeln werden - "Schätzungen, die wir für unrealistisch halten", so Wilhelm.

ARD will 950 Millionen Euro sparen

Ihren Sparwillen haben die Sender in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Gut 950 Millionen Euro etwa will die ARD in den nächsten zehn Jahren sparen, indem sie mehr Kooperationen eingeht. Ein Beispiel: die Zusammenarbeit mit dem ZDF bei den Olympischen Spielen oder beim Mittagsmagazin. Außerdem sollen IT-Infrastruktur und Technik vereinheitlicht werden.

Die KEF fordert außerdem, die Kosten für den Personalaufwand zu verringern. Ulrich Wilhelm hält dagegen: Die ARD baue schon seit Jahren Personal ab, andernfalls könne man den anhaltenden Spardruck gar nicht umsetzen. Ganz wichtig aber sei, dass dies nicht zu Eingriffen in die Programmautonomie der Sender führen dürfe. Der ARD-Vorsitzende gibt zu bedenken: "Wenn wir weiterhin einen starken und regional vielfältigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk wollen, dann muss dieser auch finanziell so ausgestattet sein, dass die Qualität des Programms erhalten bleiben kann."