Bildrechte: dpa-Bildfunk

Schwimmwesten auf Rettungsschiff

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Italien ermittelt gegen deutsche Flüchtlingsretter

Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Trapani ermittelt gegen mehr als 20 Deutsche Flüchtlings-Helfer. Beschuldigt werden laut "Spiegel" auch Vertreter der Organisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "Save the Children".

Von

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Den Aktivisten wird offenbar Unterstützung illegaler Migration nach Italien vorgeworfen. Die Beschuldigten gehören zur Crew des Rettungsschiffs "Iuventa" des Berliner Vereins "Jugend rettet".

"Jugend Rettet" bestätigt Ermittlungen

Ein Sprecher des Vereins bestätigte, dass einige Crewmitglieder Vorladungen der Staatsanwaltschaft erhalten haben. Die "Iuventa" war vor knapp einem Jahr von den italienischen Behörden beschlagnahmt worden. Die Ermittler nahmen auch Computer und Telefone mit.

"Ärzte ohne Grenzen" zuversichtlich

Ermittlungsbescheide gingen auch an Mitarbeiter der Organisation "Ärzte ohne Grenzen". Eine Sprecherin erklärte: "Wir sind sicher, dass diese technischen Überprüfungen bestätigen, was wir schon immer sagen: Dass wir auf dem Meer in Übereinstimmung mit dem Recht operieren." Auch die Hilfsorganisation "Save the Children" hatte entsprechende Vorladungen bekommen. 

Streit schwelt schon länger

Die Ermittler in Trapani verdächtigen die Beschuldigten, mit libyschen Schleusern zusammengearbeitet zu haben. Allerdings gab es bisher noch keine Anklagen oder gar Informationen zu einem möglichen Prozess.

"Im Kontext der weiteren Maßnahmen gegen andere NGOs wundern wir uns schon, warum nach Monaten, in denen keine Bewegung in dieser Sache zu erkennen war, nun diese Schritte erfolgen." Sprecher Jugend Rettet.

Die populistische Regierung in Italien geht derzeit verstärkt gegen private Seenotretter vor und verbietet ihnen die Einfahrt in italienische Häfen.