Haupt-Gesprächsthema kann nur das Atomabkommen mit dem Iran sein. Denn selten waren die deutsch-israelischen Beziehungen angespannter als zurzeit – und das liegt an diesem Atomabkommen. Das stellt nicht nur die Partnerschaft Deutschlands mit den USA auf die Probe – sondern auch das Verhältnis zu Israel.
Todfeinde Iran und Israel
Für die Regierung in Jerusalem ist der Iran ein Aggressor und die größte Bedrohung; das internationale Atomabkommen mit dem Iran und die Aufhebung der Sanktionen gegen das Land hat Israel nie akzeptiert. Entsprechend befürwortet Ministerpräsident Netanjahu, dass US-Präsident Trump das Abkommen aufgekündigt hat.
Israel steht also fest an der Seite der USA. Auf der anderen Seite: die Bundesregierung, die gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien das Iran-Abkommen retten will.
Deutschland will das Atom-Abkommen mit Iran retten
Das zentrale Argument der deutschen Regierung: Das Iran-Abkommen sei nicht perfekt, aber es mache den Nahen Osten sicherer – denn ohne würde der Iran wieder an einem Atomwaffenprogramm arbeiten. Israel dagegen zeigt sich überzeugt, dass der Iran dies längst tue – wofür die Bundesregierung wie auch die Internationale Atomenergiebehörde keine Beweise sieht.
Dass Netanjahus Arbeitsbesuch bei Kanzlerin Merkel an der Berliner Haltung etwas ändert, darf als unwahrscheinlich gelten. Auch den französischen Präsidenten Macron dürfte Netanjahu kaum überzeugen. Ihn besucht er dem Vernehmen nach unmittelbar vor der Kanzlerin.