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Symbolbild: ein Panzer in Syrien

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IS-Kämpfer offenbar aus ihrer Ex-Hochburg Rakka vertrieben

Alle einheimischen IS-Kämpfer hätten Rakka, die seit Juni heftig umkämpfte Stadt im Norden Syriens, verlassen, teilten Aktivisten mit. Und die US-geführte Anti-IS-Koalition berichtete, binnen 24 Stunden hätten sich 100 IS-Kämpfer ergeben.

In den vergangenen fünf Tagen hätten alle syrischen IS-Kämpfer und ihre Familien Rakka verlassen, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die ihre Informationen von einem Netz von Aktivisten vor Ort bezieht. Nur ausländische IS-Anhänger seien noch in Rakka, teilte die US-geführte Anti-IS-Koalition.

Die Eroberung der IS-"Hauptstadt"

Der IS hatte Rakka im Januar 2014 erobert und später zur inoffiziellen Hauptstadt seines selbsternannten "Kalifats" gemacht. Im Juni marschierten Kämpfer der kurdisch-arabischen Allianz der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit Unterstützung der US-geführten Koalition in Rakka ein. Inzwischen stehen rund 90 Prozent der Stadt unter ihrer Kontrolle. 

In den restlichen zehn Prozent halten sich neben den Bewohnern noch ausländische IS-Anhänger auf. Deren Schicksal ist derzeit noch unklar: Während die Beobachtungsstelle meldete, dass auch Vorbereitungen für ihren Abzug aus Rakka getroffen würden, teilte die Anti-IS-Koalition mit, IS-Kämpfer aus dem Ausland dürften die Stadt nicht verlassen. Sie rechne mit "schwierigen Kämpfen" in den kommenden Tagen, fügte sie hinzu. Die SDF befürchten, dass die Dschihadisten die Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzen könnten.

Der IS wird immer häufiger zum Rückzug gezwungen

Der IS gerät nach dem Irak auch in Syrien zunehmend in die Defensive. Seit vergangenem Jahr hat sie den Großteil der Städte und Gebiete unter ihrer Kontrolle verloren. 

Auch in der Provinz Deir Essor steht der IS unter wachsendem militärischen Druck. Heute meldeten die syrischen Streitkräfte dort die Rückeroberung der Stadt Majadin. Bei ihrem Vorrücken gegen die Islamisten seien die Soldaten von der russischen Luftwaffe unterstützt worden, erklärten sie. Majadin, das am westlich Euphrat-Ufer liegt, stand auch seit 2014 unter IS-Kontrolle.