Der Vize-Chef der Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, ließ erkennen, dass er Schwarz-Rot für möglich hält. "Wir werden, wenn überhaupt nichts anderes geht, auch noch mal über eine große Koalition nachdenken müssen", sagte der Politiker vom linken Parteiflügel am Donnerstag im ZDF. Dann müsse aber mit der CDU vor allem über soziale Themen gesprochen werden.
"Neubewertung" nötig
Der SPD-Wirtschaftspolitiker Bernd Westphal warb ebenfalls für eine Wiederauflage der großen Koalition:"Ich glaube, dass wir eine Neubewertung brauchen jetzt nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen", sagte Westphal am Rande eines gemeinsamen Auftritts mit Schulz. Auch Schulz solle jetzt zu einer neuen Position kommen. Allerdings müsse ein Paket geschnürt werden, in dem die SPD auch sichtbar werde. "Aber ich glaube schon, wir sollten uns Gesprächen dazu nicht verschließen."
"Neue Lage" erwartet
Der SPD-Europapolitiker Jo Leinen erwartet nach dem Gespräch von Schulz mit Steinmeier "eine neue Lage." Die SPD solle bereit sein für Sondierungsgespräche, falls Kanzlerin Angela Merkel auf die Partei zukomme, sagt Leinen dem Deutschlandfunk. In der Europa-AG im EU-Parlament seien die Abgeordneten am Mittwochabend einmütig der Meinung gewesen, dass es Sondierungen und eine Bereitschaft zur Tolerierung einer Minderheitsregierung geben solle.