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Symbolbild: Altersarmut - Männer-Figur läuft mit Gehstock auf 20-Euro-Schein

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Immer mehr Männer kämpfen mit Altersarmut

Von der Rente leben – für viele Senioren ist das schwierig. Die Altersarmut in Deutschland hat zuletzt weiter zugenommen, sagt der Sozialverband VdK. Inzwischen seien nicht mehr nur Frauen massiv betroffen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Zwar sind vor allem Frauen armutsgefährdet. Doch auch immer mehr Männer rutschten mit Bezug der Rente in die Altersarmut, sagte die Vorsitzende des VdK-Bayern, Ulrike Mascher, im Gespräch mit der Bayern 2-Radiowelt.

"Grund ist, dass auch sie vermehrt unstete Erwerbsbiografien haben - also Unterbrechungen, Zeiten, in denen sie im Niedriglohnbereich gearbeitet haben oder befristete Arbeitsverhältnisse. Die Rente ist ein brutaler Spiegel der ganzen Erwerbsbiografie." Ulrike Mascher, Präsidentin VdK-Bayern

Jede vierte Frau, jeder fünfte Mann ist betroffen

In den letzten Jahren ist die Zahl der Menschen, die im Alter armutsgefährdet sind, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stetig gestiegen. 2016 waren demnach etwa jede vierte Frau und jeder fünfte Mann über 65 Jahren von Armut bedroht.

Besonders betroffen sind hierzulande Selbstständige und Teilzeitbeschäftigte. Das hatte erst vor wenigen Tagen ein Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wiedergegeben.

VdK fordert mehr Mütterrente

Erste Schritte, die Situation zu ändern, gab es bereits, sagte Mascher:

"Die durchschnittliche Rentenhöhe hat sich bei Frauen erkennbar verbessert. Ursache dafür ist die Mütterrente." Ulrike Mascher, Präsidentin VDK-Bayern

Inzwischen werden Frauen, die vor 1992 Kinder bekommen haben, nicht nur ein, sondern zwei Jahre Erziehungszeit anerkannt. "Wir setzen sehr darauf, dass bei den Koalitionsverhandlungen das dritte Erziehungsjahr bei der Mütterrente auch noch kommt", sagte Mascher in der Radiowelt. Eine Forderung, die die CSU in den Jamaika-Verhandlungen auch vertreten hatte.

Erwerbsminderungsrentner sollen Geld behalten

Auch wer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in Rente gegangen ist, soll nach Vorstellungen des VdK bessergestellt werden. Viele der sogenannten "Erwerbsminderungsrentner" haben zuvor harte körperliche Arbeit geleistet, etwa auf dem Bau. Bislang werden ihnen 10,8 Prozent von der Rente abgezogen. Das Geld sollten sie behalten dürfen, forderte Mascher, "denn sie gehen ja nicht freiwillig in Rente, sondern weil sie nicht mehr können."