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Alva Campbell

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Hinrichtung abgebrochen: US-Henker finden keine Vene

Im US-Bundesstaat Ohio ist ein Hinrichtungsversuch abgebrochen worden. Die Exekution des wegen Mordes zum Tod verurteilten Alva Campbell wurde gestoppt, weil bei dem 69-Jährigen keine geeignete Vene für die Giftinjektion gefunden wurde.

Campbells Anwalt David Stebbins protestierte in der Lokalzeitung "Columbus Dispatch", die Beamten hätten beinahe zwei Stunden lang "gestochen und gesucht". Das sei "staatlich gesponserte Folter".

Campbell hatte 1997 als Häftling auf dem Weg zu einem Prozess wegen Raub seiner Bewacherin die Pistole weggerissen und einen 18-Jährigen erschossen, um dessen Pickup-Truck zu stehlen. Laut

Der Delinquent will erschossen werden

Medienberichten leidet Campbell heute an schweren Lungen- und Herzproblemen. Er sei im Rollstuhl in den Hinrichtungsraum gefahren worden, hieß es. Mehrere Wochen vor dem Exekutionstermin hatte Campbell vor Gericht gefordert, man möge ihn erschießen, denn er sei zu krank für die Prozedur mit der Giftspritze.

Nächster Versuch im Juni 2019

Der Gouverneur von Ohio, John Kasich, hat bereits den 5. Juni 2019 als neuen Hinrichtungstermin fürCampbell festgelegt. Anwalt Stebbins zeigte sich skeptisch. Campbells Venenprobleme würden "nicht weggehen". Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation "Todesstrafen-Informationszentrum" wurden in den USA im vergangenen Jahr 23 Menschen hingerichtet, zwei davon in Ohio.