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Ex-VW-Manager klagt gegen fristlose Kündigung

Der in den USA inhaftierte Ex-VW-Manager Oliver Schmidt wehrt sich gegen die Kündigung durch den Volkswagen-Konzern. Nach Informationen von BR Recherche hat er vor dem Braunschweiger Arbeitsgericht Klage eingereicht. Von Arne Meyer-Fünffinger.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Am 6. Dezember hatte ein Gericht in Detroit Schmidt zu sieben Jahren Gefängnis und zu einer Geldstrafe in Höhe von 400.000 US-Dollar verurteilt – wegen seiner Verwicklungen in den Diesel-Skandal. Fast zwei Wochen später, am 19. Dezember, stellte ihm Volkswagen im Gefängnis per Boten eine außerordentliche fristlose Kündigung zu.

Klage vor dem Arbeitsgericht Braunschweig gestern Abend zugestellt

Dagegen hat der frühere VW-Manager nach Informationen von BR Recherche gestern Abend beim Arbeitsgericht Braunschweig Klage eingereicht.

Herr Schmidt hält die Kündigung für rechtswidrig.
Arbeitsrechtsanwalt von Oliver Schmidt zum BR

Zum jetzigen der möchte der Arbeitsrechtssanwalt von Schmidt nicht genannt werden.

Schmidt: Habe Weisungen von VW befolgt

Interessant ist, warum der 49jährige rechtlich gegen die VW-Kündigung vorgeht. Nach seinem Verständnis habe er sich zu jeder Zeit loyal gegenüber Volkswagen verhalten.

Herr Schmidt hat ausschließlich im Rahmen der ihm von Volkswagen erteilten arbeitgeberseitigen Weisungen gehandelt. Dass er nun die fristlose Kündigung erhalten hat, offenbar, weil er die ihm erteilten Weisungen befolgt hat ruft in Herrn Schmidt nicht nur das Gefühl hervor, ungerecht behandelt zu werden, ist arbeitsrechtlich auch höchst zweifelhaft.
Arbeitsrechtsanwalt von Oliver Schmidt zum BR

Volkswagen hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Kündigung Schmidts im Dezember mitgeteilt, grundsätzlich gelte, dass bei schwerwiegenden Pflichtverletzungen von Beschäftigten, zumal im Falle strafgerichtlicher Verurteilungen, zwingend auch arbeitsrechtliche Maßnahmen geprüft werden müssten. Das sei integraler Bestandteil der Compliance-Pflicht jedes Unternehmens. Der Ex-VW-Manager war 20 Jahre für den Konzern tätig und von März 2012 bis Februar 2015 in den USA dafür zuständig, Zulassungsfragen mit den dortigen Umweltbehörden zu regeln. Im Januar 2017 war er während einer USA-Reise auf dem Flughafen von Miami festgenommen worden.