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Das "Denkmal der Schande", ein verkleinerter Nachbau des Berliner Holocaust-Mahnmals, in Bornhagen

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Ermittlungen wegen Mahnmal-Aktion gegen Höcke

Ermittlungen wegen Mahnmal-Aktion gegen Höcke

Nach der Mahnmal-Aktion gegen den AfD-Politiker Björn Höcke in dessen Thüringer Wohnort Bornhagen ermittelt die Staatsanwaltschaft Mühlhausen gegen das Künstlerkollektiv "Zentrum für politische Schönheit" (ZPS) wegen versuchter Nötigung.

Es gehe um die ZPS-Aufforderung an den Politiker, vor dem Holocaust-Denkmal in Berlin oder vor dem Nachbau auf einem Nachbargrundstück Höckes auf Knien um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zu bitten - anderenfalls würden in der Vergangenheit über Höcke gesammelte Informationen veröffentlicht, teilten die Behörden mit. Der Staatsanwaltschaft liege eine Strafanzeige gegen die ZPS-Aktivisten vor. Diese sei aber nicht von Höcke erstattet worden.

Protest gegen Höcke Rede

Das Künstlerkollektiv hatte am vergangenen Mittwoch in Bornhagen eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals aufgebaut. Es wollte damit gegen eine umstrittene Rede Höckes Anfang des Jahres in Dresden protestieren. Nach eigenen Angaben beobachtet das ZPS den Thüringer Partei- und Fraktionsvorsitzenden seit zehn Monaten. 

Höcke hatte in seiner Rede der Bundesregierung u.a. kapitale Rechtsbrüche und Missachtung der Verfassung vorgeworfen und erklärt, sie betreibe im Namen einer "verhängnisvollen Ideologie verantwortungslose Politik gegen das eigene Volk". 

Anonyme Drohungen gegen ZPS

Der Mahnmal-Nachbau bleibt vorerst weiter für die Öffentlichkeit geschlossen. Der künstlerische Leiter des ZPS, Philipp Ruch, begründete dies mit einer massiv beschädigten Stele. Der Polizei liegt nach Angaben einer Sprecherin eine entsprechende Anzeige des ZPS vor. Die Aktivisten hatten das dafür angemietete Grundstück verlassen und als Grund anonyme Drohungen angegeben.