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Filmszene: "Die Welle"

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Ermittlungen in Österreich: Schüler spielten "Die Welle" nach

Im Burgenland in Österreich ermittelt die Justiz gegen fünf Schüler, die in den Schulpausen Szenen aus dem Film "Die Welle" nachgespielt hatten. Dabei schlüpften manche in die Rolle von SS-Männern, andere in die von Juden.

Die Ermittlungen laufen offiziell wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz, das "NS-Wiederbetätigung" untersagt. Die Szenen, die die fünf Schüler nachgespielt haben, sind dem Film „Die Welle“ entlehnt, dem das gleichnamige Buch zugrunde liegt. Dabei geht es um den blinden Gehorsam gegenüber einem totalitären System. Die Schüler hatten im Unterricht sowohl das Buch gelesen als auch die Verfilmung gesehen.

Einer der Schüler ließ sich als "Führer" verehren

Die Schüler sollen im März tagelang ihr eigenes System in den Pausen etabliert und nachgespielt haben. Einer von ihnen ließ sich dabei als „Führer“ verehren. Die „Juden“ seien von den „SS-Männern“ beschimpft, geschubst und in einen Lagerraum für Turngeräte eingesperrt worden sein. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen zehn Schüler eingeleitet, wovon allerdings fünf unter 14 und damit nicht strafmündig sind. Der mutmaßliche Anführer der Schüler kommentierte: „Es war ein großer Blödsinn. Keiner hat das Ganze ernst genommen.“