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Algenblüte im Golf von Oman

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Dramatischer Sauerstoffmangel: Todeszone im Golf von Oman

Wissenschaftler haben im Golf von Oman eine beunruhigende Entdeckung gemacht. In einer Todeszone von der Größe Schottlands können Tiere wegen akuten Sauerstoffmangels nicht mehr überleben. Ein Grund sind zu viele Algen im Wasser.

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"Unsere Untersuchung zeigt, dass die Situation schlimmer ist als befürchtet", berichtet das Team um Bastien Queste von der britischen Universität East Anglia nach einer Untersuchung des Meeres mit Tauchrobotern: "Der Ozean erstickt."

Wenig Sauerstoff hätten sie erwartet, eine so gewaltige und weiter wachsende Todeszone aber nicht, sagen die Forscher. In der Todeszone ist der Sauerstoffgehalt des Wassers so gering, dass Fische, andere Meerestiere und marine Pflanzen nicht überleben können. Bekannt war bisher, dass es im Arabischen Meer die größte Sauerstoff-Minimum-Zone weltweit gibt. Neu ist aber, dass sie bis in den nordwestlichen Arm des Meeres reicht.

Auch der Mensch ist in Gefahr

Das bedeutet, dass die Zone ohne Leben auch massive Auswirkungen auf die Menschen am Golf von Oman haben dürfte: Sie liegt nahe den Regionen, in denen Menschen fischen und zum Lebensunterhalt auf das Meer angewiesen sind. Ihre neuen Forschungsergebnisse ließen eine schlimme Entwicklung befürchten, erläutern die Wissenschaftler. Mit dem Klimawandel werde sich das Phänomen noch verstärken, weil sich in wärmerem Wasser weniger Sauerstoff löst. Abwässer und ins Meer fließender Dünger förderten zudem das Auftreten von Algenblüten.

Grüne Brühe ohne Leben

Algenblüten sind eine wichtige Ursache des tödlichen Sauerstoffmangels. Nach dem Absterben sinken die Algen langsam nach unten und werden von Bakterien abgebaut. Diese verbrauchen dabei Sauerstoff und es können sich riesige Zonen in 200 bis 800 Metern Tiefe bilden, in denen es zeitweise kaum mehr Sauerstoff im Wasser gibt. Begünstigt wird das Phänomen dadurch, dass es im Golf von Oman nur wenig Strömung gibt und das Wasser kaum durchmischt wird.