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Trauer nach Schulmassaker in Santa Fe

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Diskussion um Waffengesetze nach Schulmassaker

Es ist fast schon zur tragischen Routine geworden: Nach dem jüngsten Schulmassaker in den USA versprechen Politiker entschlossenes Handeln. In der Vergangenheit hatte die mächtige Waffenlobby jedoch stets schärfere Gesetze verhindert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach tödlichen Schüssen auf zehn Menschen an einer Schule in Texas ist ein Teenager des Mordes angeklagt worden. Die Tat des 17-Jährigen am Freitag in Santa Fe entfachte die Debatte über die Waffengesetze in den USA neu. Präsident Donald Trump versprach in einer ersten Reaktion besseren Schutz für Schüler. In der Vergangenheit hatte die einflussreiche Waffenlobby schärfere Vorschriften zum Waffenbesitz stets verhindert.

Unter den Todesopfern waren neun Schüler, wie Gouverneur Greg Abbott sagte. Weitere zehn Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Unter den Schwerverletzten sind auch zwei Polizisten. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt, wie Abbott weiter sagte. Der Junge erschien noch am Abend in Handschellen erstmals vor Gericht. Er hielt seinen Kopf gesenkt - offenbar, um nicht in die Kameras zu blicken. Ihm droht die Todesstrafe. Am Abend versammelten sich in Santa Fe hunderte Menschen zu einer Mahnwache für die Opfer des Blutbades. 

Trump will Schüler besser schützen

Über dem Weißen Haus wehte die Flagge auf Halbmast. US-Präsident Donald Trump sagte: "Das geht nun schon zu lange so in unserem Land." Seine Regierung sei entschlossen, alles in ihrer Macht liegende zu unternehmen, "um unsere Schüler zu schützen, unsere Schulen zu sichern, und Waffen von denen fernzuhalten, die eine Gefahr für sich selbst und andere sind".

Schon nach dem Schulmassaker in Florida mit 17 Toten im Februar hatte Trump zugesagt, sich für schärfere Waffengesetze stark zu machen. Wenige Wochen später sicherte der Präsident jedoch der mächtigen Waffenlobby NRA erneut seine Unterstützung zu. 

Polizeichef: Recht auf Waffenbesitz nicht gottgegeben

In einem emotionalen Eintrag auf Facebook schrieb der Polizeichef der texanischen Stadt Houston, Art Acevedo, genug sei genug. Es müsse etwas gegen die Schusswaffengewalt in den USA getan werden. Politiker müssten endlich etwas tun. "Es ist keine Zeit für Gebete, Studien und Untätigkeit." Das Recht auf Waffenbesitz sei nicht gottgegeben. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte ein Kondolenztelegramm an Trump, wie Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter mitteilte. Sie verurteilte den "schrecklichen Akt der Gewalt" und sprach den Angehörigen der Opfer das "Mitgefühl und die Anteilnahme aller Deutschen" aus.