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Qualifizierung von Arbeitslosen

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DIHK fordert Allianz gegen Fachkräftemangel

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat sich für eine Allianz von Politik und Wirtschaft gegen den Fachkräftemangel ausgesprochen. Ziel müsse sein, Arbeitslose zu qualifizieren und mehr Jugendliche für eine Berufsausbildung zu gewinnen.

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"Angesichts dieser Herausforderung ist es wichtig, mehr Menschen als bisher besser für das Arbeitsleben zu qualifizieren", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der dpa in Berlin. Qualifizierung auch Geringqualifizierter sei der entscheidende Hebel zur Integration in den Arbeitsmarkt.

"Betriebe sind immer öfter bereit, auch Arbeitslosen ohne Ausbildung eine Chance zu geben. Hier sollten wir uns als Politik und Wirtschaft gemeinsam engagieren. Das hilft nicht nur den Unternehmen, sondern ist auch der beste Weg zur Armutsbekämpfung." Eric Schweitzer, DIHK-Präsident

Berufsschulen brauchen eine Frischzellenkur

Schweitzer sagte, die Unternehmen suchten händeringend vor allem beruflich gebildete Fachkräfte, daher müssten auch die Berufsschulen gestärkt werden:

"Wir müssen uns vor allem um die lange vernachlässigten Berufsschulen kümmern. Dafür gibt es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ja richtige Signale. Die Berufsschulen benötigen nicht nur eine moderne digitale Ausstattung, sondern auch eine ausreichende Zahl an qualifizierten Berufsschullehrern, vor allem in den gewerblich-technischen Fächern." Eric Schweitzer, DIHK-Präsident

Alternativen zur Uni aufzeigen

Außerdem poche die Wirtschaft darauf, an allen allgemein bildenden Schulen eine verpflichtende Berufsorientierung nach bundesweiten Standards einzuführen.

"Die Gymnasien dürfen nicht einseitig auf ein Studium orientieren, sondern müssen auch die vielfältigen Chancen der Beruflichen Bildung einschließlich der Höheren Berufsbildung aufzeigen." Eric Schweitzer, DIHK-Präsident 

Beruf lernen statt Studium abbrechen

Mehr als 100.000 Studenten jährlich würden ihr Studium abbrechen,so Schweitzer. Noch vor rund 15 Jahren hätten von einer Million Schulabgängern rund zwei Drittel eine berufliche Ausbildung begonnen, das übrige Drittel habe studiert. Heute seien die Verhältnisse ausgeglichen. 

"Dass so viele ein Studium beginnen, liegt unter anderem daran, dass die Schüler und Schülerinnen zu wenig wissen, was eine berufliche Ausbildung an Perspektiven bietet. Es gibt durchaus Berufe mit einer beruflichen Bildung, wo jedenfalls nach einer Fortbildung zum Fachwirt oder Meister mehr verdient wird als nach manchem Studium. Das ist nicht bekannt. Deshalb ist es wichtig, auch an den Gymnasien eine lebendige Berufsorientierung anzubieten." Eric Schweitzer, DIHK-Präsident