Showlegende Charles Aznavour (93) hat einen festen Platz in Hollywood. Der Chanson-Star enthüllte im August 2017 auf dem Walk of Fame im Herzen der Filmmetropole Los Angeles die 2.618. Sternen-Plakette. Auch ohne Gesangseinlage begeisterte der rüstige Sänger und Schauspieler die Schaulustigen am Hollywood Boulevard.
Vor Fotografen und Fans posierte Aznavour auf dem im Bürgersteig eingravierten Stern. In einer kurzen Rede verwies der 1924 als Sohn armenischer Einwanderer in Paris geborene Star auf seine Wurzeln. Es sei fantastisch, zwei Kulturen zu haben, sagte Aznavour auf Englisch.
"Ein klein wenig kalifornisch"
"Französisch ist meine Arbeitssprache, aber meine Familiensprache ist immer Armenisch." Durch den Stern in Hollywood sei er nun auch "ein klein wenig kalifornisch", scherzte der Sänger. Zudem habe er auch eine Tochter und Enkelkinder, die in Kalifornien wohnten. Der in dritter Ehe verheiratete Künstler ist Vater von sechs Kindern.
"Er ist einfach der Beste", bescheinigte der US-Regisseur Peter Bogdanovich (78, "Die letzte Vorstellung", "Paper Moon") dem Ehrengast aus Paris. In seiner Gastrede lobte er Aznavour als "brillanten Sänger und brillanten Schauspieler".
Über 70 Jahre auf der Bühne
Der Weltstar, der mit Chansons wie "La Bohème" und "Yesterday When I Was Young" berühmt wurde, hat in seiner mehr als 70 Jahre langen Karriere über 1.000 Chansons komponiert und in Dutzenden Filmen mitgewirkt. Regiegrößen wie François Truffaut, Claude Chabrol oder Volker Schlöndorff holten den Künstler vor die Kamera.
Er ist auch für sein humanitäres Engagement, vor allem für Armenien, bekannt. 1993 wurde er vom Präsidenten der Kaukasusrepublik zum "Sonderbotschafter für humanitäre Aktionen" ernannt, 1995 bestellte ihn die Unesco zum Sonderbotschafter für Armenien und 2009 wurde er armenischer Botschafter in der Schweiz.