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Bundeswehr im Schnee

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Bundeswehr fehlen Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte

Die Bundeswehr kann ihre Soldatinnen und Soldaten teilweise nicht mehr mit Basisausrüstung ausstatten. Einem Medienbericht zufolge fehlen der Bundeswehr Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Die vorhandenen Zelte seien zudem ungeeignet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Neben Problemen bei Panzern und Hubschraubern kann die Bundeswehr auch ihre Soldaten nicht mit ausreichend Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelten für ihren Einsatz bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato ausstatten. Das geht nach Angaben der "Rheinischen Post" aus einem ihr vorliegenden Papier aus dem Verteidigungsministerium hervor.

"Im Bereich bewegliche Unterbringung im Einsatz weist das Heer bis mindestens 2021 eine Fähigkeitslücke auf", heißt es in dem internen Bericht des Heereskommandos.

"Ausstattungslücke" Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelten

Im Folgenden wird darauf verwiesen, dass für den Zeitraum 2018 bis 2020 für den Einsatz im Rahmen der Nato-Speerspitze VJTF ein Bedarf von 10.282 "Unterbringungseinheiten" gefordert sei, dafür aber nur 2500 zur Verfügung stünden, die zudem für diesen Zweck gar nicht geeignet seien. Auch im Bereich der Schutzwesten und Winterbekleidung sei eine gesicherte Deckung der Anforderungen "nicht möglich", da eine "Ausstattungslücke" vorliege.

Bundeswehr-Kritik von SPD, CSU und FDP

Parlamentarier reagierten empört. Derartige Versorgungslücken, zumal bei wichtigen Nato-Vorhaben, "können und werden wir nicht akzeptieren", sagte SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu. Auch Florian Hahn (CSU) verlangte, die Materiallücken zu schließen, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben sei.

Von einem Skandal gegenüber den Soldaten und einem beschämenden Vorgang gegenüber den Bündnispartnern sprach FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

"Dass selbst die Basisausrüstung wie Schutzwesten und Winterbekleidung fehlt, zeigt, in welchem erbärmlichen Zustand die Bundeswehr inzwischen runtergespart wurde" FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Die FDP werde deshalb in der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses einen Unterausschuss beantragen, der sich mit "dieser skandalösen Situation beschäftigen" solle.