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Passagiere vor Maschinen von Ryanair und Easyjet

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Billigflieger sind nicht mehr ganz so billig

Die Kunden von Billigfliegern mussten zu Jahresbeginn mehr für ihre Tickets bezahlen. Ein Grund dafür ist der Erfolg der Billig-Airlines, die immer öfter auch große Airports bedienen. Zudem funktioniert der Wettbewerb der Fluglinien nicht.

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Im ersten Frühjahr nach der Insolvenz der Air Berlin kostete eine Strecke bei den vier großen Billiganbietern im jeweiligen Schnitt zwischen 53 und 117 Euro, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nach einem Preisvergleich berichtete. Im Vorjahr hatte die Spanne noch etwas niedriger zwischen 44 und 105 Euro gelegen.

Gründe für den Preisanstieg sind höhere Spritpreise und die verstärkte Präsenz der Low-Cost-Airlines an den teureren Großflughäfen Frankfurt und Düsseldorf, die Verknappung der angebotenen Sitzplätze um gut vier Prozent auf 770.000 wegen der Air-Berlin-Pleite kam noch hinzu.

Air-Berlin-Pleite verknappte das Angebot

Die Gesamtzahl der Billigflüge ist im ersten Quartal auf den ersten Blick deutlich um 34 Prozent auf 4.843 Starts von deutschen Flughäfen wöchentlich gestiegen. Schließt man in den Vergleich aber die Flüge der Air Berlin aus dem Jahr 2017 ein, ergibt sich ein Rückgang von rund 10 Prozent.

Eurowings und Ryanair fliegen vorneweg

Größter Billiganbieter 2018 war mit einem Anteil von 52,7 Prozent die Lufthansa-Tochter Eurowings vor Ryanair (18,2 Prozent) und der stark gewachsenen Easyjet (16,7 Prozent). Die fünf größten Anbieter inklusive der Gesellschaften Wizz Air und Flybe teilten 94 Prozent des deutschen Gesamtmarktes für Billigflüge unter sich auf. Insgesamt rechnen die DLR-Forscher rund 30 Prozent der in Deutschland abhebenden Flüge dem Billig-Segment zu.

Auf den meisten Strecken kein Preiswettbewerb

Nur auf knapp jeder zehnten der 642 verschiedenen Strecken gab es dabei einen direkten Wettbewerb mit einem oder mehreren Konkurrenten. Auf 91 Prozent der Strecken war ein Anbieter allein unterwegs und musste lediglich sehen, dass er seine Maschinen voll bekam. Wichtigstes Ziel war das Inland mit 1.760 Starts vor Großbritannien, Spanien und Italien. Für den Sommer haben die Fluggesellschaften ihr Angebot insbesondere in die südlichen Ferienregionen ausgeweitet.