Bildrechte: picture-alliance/dpa

Billy Mitchell

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Betrugsvorwürfe erschüttern Retro-Gaming-Welt

Billy Mitchell galt als einer der besten Computerspieler der Welt. Doch nun werden Vorwürfe laut, er habe geschummelt. Das Guinness-Buch der Rekorde hat bereits reagiert.

"The King of Kong" nannten sie ihn, denn niemand hatte mehr Punkte in Donkey Kong geholt, dem berühmten Computerspielklassiker aus dem Jahr 1981, als Billy Mitchell. Der US-Amerikaner gilt in der Szene als schillernde Figur und tritt nie ohne sein Markenzeichen auf: Eine Stars-and-Stripes-Krawatte. Nicht nur bei Donkey-Kong galt Billy Mitchel als Rekordhalter, sondern auch in anderen Klassikern wie etwa Pac-Man, über die Jahre hatte er sich mehrere Einträge im Guinness-Buch der Rekorde erspielt.

Betrug per Emulator?

Vor einigen Wochen allerdings wurde Vorwürfe gegen den 52-jährigen Joystick-Akrobaten laut. Es hieß, er habe seine Rekorde nicht an einem Original-Arcade-Automaten erspielt, sondern an einem Emulator, so nennt man Software, mit der man alte Spiele auf neuen Rechnern zum Laufen bringen kann. Das ist deswegen von Bedeutung, weil man mit Hilfe eines Emulators das Spiel pausieren kann und das ist überaus hilfreich, wenn man einen Rekord holen möchte. Da die Rekorde nicht vor Publikum erzielt wurden, sondern zum Beleg ein Video reichte, wäre eine solche Manipulation erst einmal auch nicht aufgefallen.

Rekorde für ungültig erklärt

Deswegen wurden in den letzten Wochen die Retro-Rekorde intensiv geprüft und vieles deutet darauf hin , dass tatsächlich ein Betrug vorliegt. Denn der Emulator baut die Level ein klein wenig anders als die Originalsoftware und dies scheint bei den Mitchell-Rekorden der Fall zu sein. Das Guiness-Buch der Rekorde hat bereits reagiert und den "King of Kong" aus dem Buch gestrichen. Der mutmaßliche Betrugsfall zeigt, dass auch beim ESport betrogen werden kann. In der Vergangenheit kam es in diesem Sportsegment auch schon sowohl zu Doping – und Wettskandalen.