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Äpfel am Bodensee

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Bauern-Präsident: „Die schlechteste Apfelernte seit 1991“

Nach vielerorts schwierigen Wetterbedingungen in diesem Jahr hat der Deutsche Bauernverband Bilanz der diesjährigen Ernte gezogen. Sie fällt insbesondere für den Süden Deutschlands durchwachsen aus. Hart trifft es die Obstbauern. Von Moritz Pompl

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Die Apfelbauern in Bayern und Baden-Württemberg rechnen mit der kleinsten Apfelernte seit über 25 Jahren. Deutschlandweit heißt das: Statt gut einer Million Tonnen an Äpfeln, wie 2016, werden sie dieses Jahr mit rund 555.000 Tonnen nur noch etwas über die Hälfte ernten. 

"Wir hatten ein frühes Frühjahr mit einem warmen März, wir hatten einen Vegetationsvorsprung von 14 Tagen. Und Ende April kamen dann Frostnächte mit bis zu sieben Grad minus. Und das hat zu erheblichen Schäden bei Obst-, aber auch beim Weinbau geführt."
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes

Der Frost habe den Blüten so zugesetzt, dass manche Betriebe jetzt sogar vor dem Total-Ausfall stünden. Auch Kirsch- und Erdbeerbauern habe es hart getroffen. Die Folge: 10-15 Prozent höhere Preise für die Verbraucher. 

Mehr politische Rückendeckung gefordert

Rukwied forderte seitens der Politik mehr finanzielle Unterstützung, etwa für Beregnungsanlagen, die die Blüten vor Frost schützen sollen, und für bessere Versicherungslösungen im Schadensfall. Der Klimawandel und die Zunahme an Extremwetter-Ereignissen fordere ein wirksameres und besseres Risikomanagement für die Betriebe, so Rukwied.

Getreidepreise sollen stabil bleiben

Bei Getreide, Mais und Zuckerrüben bilanziert der Bauernverband zwar lokal große Schäden, etwa durch Gewitter mit Starkregen. Insgesamt falle die Ernte hier aber eher normal aus. Deshalb geht Rukwied von stabilen Preisen für die Verbraucher aus.