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Maas ruft in Israel zu Kampf gegen Antisemitismus auf

Bundesaußenminister Maas hat direkt nach seiner Landung in Israel die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Danach legte er einen Kranz zum Gedenken an die Ermordeten nieder. Die Erinnerung dürfe niemals enden, erklärte Maas. Von Tim Aßmann

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Das Gedenken an den Holocaust prägte den ersten Tag des Antrittsbesuches. Deutschland trage die Verantwortung für das grausamste Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Die Shoah bleibe Mahnung, weltweit für Toleranz und Menschenrechte einzutreten, betonte Außenminister Heiko Mass. Er rief dazu auf, sich jeder Form von Rassismus und Antisemitismus entgegenzustellen. Begleitet wurde Maas von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Nach dem Besuch in Yad Vashem traf Maas mit Israels Staatspräsident Reuven Rivlin zusammen. Nahe Jerusalem pflanzte der Gast aus Deutschland dann einen Baum - als Zeichen der Verbundenheit zu Israel.

Spannungen wegen Ausbaus jüdischer Siedlungen 

An diesem Montag ist ein Treffen mit Holocaust-Überlebenden geplant. Im Mittelpunkt werden aber politische Gespräche stehen. Nach einer Begegnung mit israelischen Oppositionspolitikern wird Maas in Ramallah mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Lage in der Region nach der Anerkennung von Jerusalem als israelischer Hauptstadt durch die USA diskutieren. Abbas erhofft sich ein stärkeres deutsches Engagement als Vermittler im Nahost-Konflikt.

Am späten Nachmittag ist dann ein Treffen zwischen dem deutschen Außenminister und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgesehen. Thema wird dabei voraussichtlich auch das Nuklearabkommen mit dem Iran sein. Israel drängt darauf, die Abmachung entweder aufzukündigen oder aber deutlich zu verändern. Die Bundesregierung möchte das Abkommen retten. Heiko Maas möchte mit seinem Besuch auch das zuletzt auf Regierungsebene belastete deutsch-israelische Verhältnis verbessern. Vor allem der fortgesetzte Ausbau der jüdischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten hatte zu Spannungen zwischen Berlin und Jerusalem geführt.