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Auf dem Arbeitsamt

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Arbeitslosigkeit: Europäischer Sozialfonds - Top oder Flop?

Vor zwei Jahren hat das Bundesarbeitsministerium ein Programm aufgelegt, das Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben zurückführen soll: Über die Hälfte der dafür veranschlagten 885 Millionen Euro kommen aus dem Europäischen Sozialfonds.

Es ist zäh angelaufen: Erst nachdem die Zugangsvoraussetzungen gelockert wurden, hat das ESF-Programm Fahrt aufgenommen. Allerdings steht fest: Die anvisierten 33.000 Langzeitarbeitslosen, die durch die Maßnahme den Einstieg ins Berufsleben schaffen sollten, werden nicht erreicht.

4.000 wieder ausgestiegen

Bis Juli dieses Jahres waren es rund 21.000, die in das Programm aufgenommen wurden. Rund 4.000 sind vorzeitig wieder ausgestiegen. Davon haben über 1.600 eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Der Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, sagt: Je schwieriger die Gruppe ist, um die man sich kümmert, desto niedriger ist die Erfolgsquote.

"Wenn wir nur die aussuchen, von denen wir glauben , dass die mit 100prozentiger Sicherheit einen Job kriegen, dann machen wir diese Gruppe ganz, ganz klein und reduzieren Chancen. Also nehmen wir auch welche mit rein, bei denen wir nicht ganz sicher sind, obs klappt. Also wir kalkulieren das Risiko des Scheiterns mit ein, in der Hoffnung, dass wir uns getäuscht haben und dass es doch funktioniert." Ralf Holtzwart, Bundesagentur für Arbeit

Programm endet 2019

In einem Zwischenbericht über das ESF-Programm heißt es, die Jobcenterleiter und Leiterinnen betrachten die Maßnahme nicht als Lösung für das Problem Langzeitarbeitslosigkeit. Vielmehr sehen sie es als Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, etwa was die intensive Betreuung der Langzeitarbeitslosen bewirkt. Das Programm endet in gut zwei Jahren, erst dann wird es abschließend bewertet.