Lufthansa
Die größte deutsche Fluggesellschaft gilt als aussichtsreichste Kandidatin. Die Lufthansa will Medienberichten zufolge bis zu 90 der mehr als 140 Jets von Air Berlin übernehmen, die dann die Billigtochter Eurowings stärken sollen. Damit könnte der Konzern den irischen Konkurrenten Ryanair besser angreifen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte unmittelbar nach der Insolvenzmeldung Interesse, viele Air-Berlin-Mitarbeiter anstellen zu wollen, allerdings nur zu den Konditionen von Eurowings.
Easyjet
Der britische Billigflieger möchte sich wohl ebenfalls gegen den aggressiven Rivalen Ryanair wappnen. Experten vermuten, dass für Easyjet vor allem der Standort Berlin von Interesse ist. In Schönefeld werden die Briten bereits von Ryanair bedrängt. Mit einer Ergänzung durch Air-Berlin-Routen ab Tegel könnte Easyjet in der deutschen Hauptstadt schnell wachsen. Auch Düsseldorf könnte das Streckennetz ergänzen.
Hans Rudolf Wöhrl
Der Nürnberger Unternehmer will Air Berlin als Ganzes erhalten und künftig die Flugzeuge an andere Fluggesellschaften vermieten. Dafür strebt Wöhrl eine Gruppenlösung mit einem Konsortium an, zu der auch die Lufthansa gehören soll. Doch die Lufthansa selbst hält sich dazu bislang bedeckt. Wöhrl bietet bis zu 500 Millionen Euro für Air Berlin. Der 69-Jährige hatte einst seine Fluglinien dba und LTU an Air Berlin verkauft.
Niki Lauda und Condor
Der frühere österreichische Rennfahrer möchte zusammen mit dem Ferienflieger Condor die Air-Berlin-Tochter Niki übernehmen, die Lauda einst selbst gegründet hatte. Das Angebot soll darüber hinaus für 38 Air-Berlin-Maschinen gelten. Der gebotene Preis: 100 Millionen Euro. Lauda möchte künftig ausschließlich touristische Ziele anfliegen. Für die Fluggäste soll die Condor-Mutter Thomas Cook sorgen.
Alexander Skora
Der 47-jährige Berliner Hostelbetreiber will gemeinsam mit internationalen Investoren mit Air Berlin künftig touristische Ziele anfliegen und die Tickets über Auktionen verkaufen.
Zeitfracht
Der Berliner Logistikdienstleister will Air Berlin als Ganzes übernehmen und den Luftverkehrsstandort Berlin stärken. Er hält die insolvente Airline ohne ihre Altlasten für fortführungsfähig.
Linkglobal
Die chinesische Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim in Mecklenburg-Vorpommern hat einem Bericht zufolge Interesse an Air Berlin geäußert. Demnach plant LinkGlobal eine Verlegung der Airline nach Parchim.
Utz Classen
Medienberichten zufolge ist auch der frühere Chef des Energiekonzerns EnBW als Investor im Gespräch.