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Polizist in Nigeria

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111 Schülerinnen nach Boko-Haram-Angriff vermisst

Nach einem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram auf eine Mädchenschule in Nigeria werden mehr als hundert Mädchen vermisst. Die Eltern fürchten, dass ihre Kinder von den Islamisten entführt wurden.

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Anwohner hatten nach dem Angriff zunächst berichtet, dass alle Schülerinnen mit ihren Lehrern fliehen konnten. Angehörige von Schülerinnen berichteten dagegen, sie hätten keine Nachricht von ihren Töchtern und in umliegenden Dörfern vergeblich nach ihnen gesucht. Der Polizeiminister des Bundesstaates Yobe, Abdulmaliki Sumonu hob aber hervor, dass bisher kein Entführungsfall bestätigt sei.

Boko Haram hatte im April 2014 aus einer Schule in Chibok 276 Mädchen entführt. Der Fall sorgte weltweit für Entsetzen und Empörung. Seitdem konnten 164 der Mädchen fliehen oder wurden freigelassen. 112 der Schülerinnen befinden sich bis heute in der Hand der Islamisten.

Tausende Entführungen seit 2009

Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In dem Konflikt wurden bisher mindestens 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben. Immer wieder verüben die Extremisten Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen, Schulen, Sicherheitskräfte, Politiker und Behördenvertreter. Seit 2009 entführten die Islamisten zudem tausende Menschen.