Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Dramatische Verluste für SPD, AfD wird dritte Kraft

Die Union hat die Bundestagswahl trotz deutlicher Verluste gewonnen. Die SPD stürzt auf ein historisches Tief und will in die Opposition. Die AfD wird deutlich dritte Kraft.

Von

Die AfD-Spitze hat als erste Reaktion starken Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt.

"Wir werden Frau Merkel jagen. Wir wollen unser Land und unser Volk zurückholen. Alexander Gauland

Die Union gewinnt die Bundestagswahl trotz dramatischer Verluste. Sie kommt nach aktueller Hochrechnung auf 32,9 Prozent.

Historische Niederlage für die SPD

Mit Kanzlerkandidat Martin Schulz erlebt die SPD bei der Bundestagswahl eine historische Niederlage. Ihre Kampagne "für mehr Gerechtigkeit" verfing nur bei etwa 20 Prozent der Wähler - das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Statt ins Kanzleramt einzuziehen, wollen die Sozialdemokraten nun in die Opposition gehen.

Ebenfalls im Parlament vertreten sind die FDP, die Linke und die Grünen. Rechnerisch ist damit außer einer erneuten großen Koalition nur ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP möglich.

CSU verliert in Bayern 10 Prozent

Die CSU hat nach der ersten Prognose ein Debakel erlebt: Die Christsozialen von Parteichef Horst Seehofer stürzten demnach auf 38,5 Prozent ab - nach 49,3 Prozent vor vier Jahren. Seehofer sprach von einem "bitteren Abend" und im Hinblick auf die Landtagswahl im nächsten Jahre stehe noch viel harte Arbeit bevor.

Die Sitzverteilung

Die Sitzverteilung sieht nach den Hochrechnungen so aus: CDU/CSU 217 bis 220 (2013: 311), SPD 134 (193), AfD 88, FDP 70 und Grüne mit 62 Linke 59 Mandate (64).

Die Wahlbeteiligung lag bei 75 bis 76,5 Prozent (71,5). Zur Abstimmung aufgerufen waren rund 61,5 Millionen Wahlberechtigte. 

Höhere Wahlbeteiligung als 2013

Die Wahlbeteiligung in Bayern war deutlich mehr als vor vier Jahren. Allein in München zeichnet sich eine Rekordwahlbeteiligung von fast 90 Prozent. Nach Angaben des Wahlamtes der Landeshauptstadt München lag die Wahlbeteiligung bei fast 90 Prozent - 2013 lag sie um die 70 Prozent. Die hohe Beteiligung im Freistaat spiegelt ähnliche Trends aus anderen Bundesländern wider. Bei der Bundestagswahl 2013 lag die Beteiligung in Bayern am Ende bei 70,2 - ein Negativrekord.